Rz. 29

Bei der Gesellschaft bürgerlichen Rechts regelt § 727 Abs. 1 BGB, dass die Gesellschaft durch den Tod eines Gesellschafters aufgelöst wird, sofern sich aus dem Gesellschaftsvertrag nichts anderes ergibt.[35]

 

Rz. 30

Hinsichtlich der Personenhandelsgesellschaften stellt sich die Situation aktuell[36] wie folgt dar: Gemäß § 131 Abs. 2 Nr. 1 HGB führt bei der OHG der Tod eines Gesellschafters nicht zur Auflösung der Gesellschaft, sondern nur zum Ausscheiden des Verstorbenen, sofern der Gesellschaftsvertrag nichts anderes vorsieht. Dasselbe gilt grundsätzlich auch für den Fall des Todes eines persönlich haftenden Gesellschafters einer Kommanditgesellschaft (§§ 161 Abs. 2, 131 Abs. 2 Nr. 1 HGB).[37]

Bezüglich des Anteils eines Kommanditisten bestimmt § 177 HGB[38] aber, dass mit dessen Tod seine Erben oder Vermächtnisnehmer in die Kommanditistenstellung nachrücken und die Gesellschaft mit ihnen fortgesetzt wird, sofern der Gesellschaftsvertrag nichts anderes regelt. Der Kommanditanteil ist also vorbehaltlich abweichender gesellschaftsvertraglicher Regelungen vererblich.[39]

[35] Zu den zu erwartenden Änderungen durch das MoPeG vgl. § 4 Rdn 306 f.
[36] Auf der Grundlage des Handelsrechts-Reformgesetzes (HRefG), Gesetz v. 22.6.1998, BGBl I 1998, S. 1474 ff.
[37] MüKo-HGB/K. Schmidt, § 177 Rn 10; Klein/Lindemeier, in: MünchHdB-GesR II, § 40 Rn 6.
[38] IdF des am 1.7.1998 in Kraft getretenen HRRefG, Gesetz v. 22.6.1998, BGBl I 1998, S. 1474 ff.
[39] Klein/Lindemeier, in: MünchHdB-GesR II, § 40 Rn 44.

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