Rz. 46

Ein schutzwürdiges Feststellungsinteresse i.S.d. § 256 Abs. 1 ZPO des Schlusserben kann jedoch bejaht werden, wenn unklar ist,

ob das gemeinschaftliche Testament wirksam und er Schlusserbe ist[34]
ob eine vom überlebenden Ehegatten erklärte Anfechtung wirksam ist[35]
ob ein vom überlebenden Ehegatten erklärter Widerruf unwirksam[36] oder
ob das einseitig errichtete Testament des überlebenden Ehegatten wirksam ist (evtl. Unwirksamkeit analog § 2289 BGB).
 

Rz. 47

Das für die Feststellungsklage gem. § 256 Abs. 1 ZPO erforderliche Rechtsverhältnis wird von der h.M. in der nach dem ersten Erbfall gem. § 2271 Abs. 2 BGB eintretenden Bindungswirkung wechselbezüglicher Verfügungen zugunsten des eingesetzten Schlusserben angenommen.[37] Und so muss auch der Klageantrag formuliert werden.[38]

[34] BGHZ 37, 331; OLG Düsseldorf ZEV 1994, 171; Hohmann, ZEV 1994, 133; MüKo/Musielak, § 2269 Rn 37.
[35] RG HRR 1928 Nr. 823; BGHZ 37, 331; OLG Düsseldorf ZEV 1994, 171; MüKo/Musielak, § 2269 Rn 37.
[36] MüKo/Musielak, § 2269 Rn 37.
[37] MüKo/Musielak, § 2269 Rn 37; Reimann/Bengel/Mayer/J. Mayer, § 2269 Rn 48; a.A. Lange/Kuchinke, § 24 VI 7.
[38] Musielak/Voit/Foerste, § 256 ZPO Rn 21; Reimann/Bengel/Mayer/J. Mayer, § 2269 Rn 48; Kanzleiter/Marotzke, § 1922 Rn 23.

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