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Vor dem Hintergrund der (früher) europarechtswidrigen Ungleichbehandlung von unbeschränkter und beschränkter Steuerpflicht[37] hatte der Gesetzgeber im Rahmen des Gesetzes zur Umsetzung der Beitreibungsrichtlinie sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften[38] solchen beschränkt Steuerpflichtigen, bei denen es sich um EU- bzw. EWR-Ausländer handelt,[39] eine Optionsmöglichkeit zur Besteuerung nach den im Falle der unbeschränkten Steuerpflicht anwendbaren Regeln eröffnet (fiktive unbeschränkte Steuerpflicht, § 2 Abs. 3 ErbStG a.F.).[40]

§ 2 Abs. 3 ErbStG wurde allerdings durch das StUmgBG[41] wieder abgeschafft. Eine Option ist daher heute nicht mehr möglich.

[37] Vgl. hierzu EuGH v. 17.1.2008 – C-256/06 (Jäger), BFH/NV 2008, 116; Anm. Gottschalk, ZEV 2008, 91; Anm. Riedel, ZErb 2008, 93; vgl. auch EuGH v. 2.10.2008 – C-260/06; EuGH v. 22.4.2010 – C-510/08, DStR 2010, 861; Anm. Jochum, ZEV 2010, 274; vgl. auch Werkmüller, IStR 2010, 360; Thömmes, IWB 2010, 373; Bauer, IStR 2008, 773.
[38] Beitreibungsrichtlinie-Umsetzungsgesetz v. 7.12.2011, BGBl I 2011, 2592 f.
[39] Dasselbe gilt auch in den Fällen, in denen der Erblasser bzw. der Schenker EU- bzw. EWR-Ausländer ist.
[40] Wegen des Begriffs vgl. Schulte/Sedemund, BB 2011, 2080; im Übrigen siehe gleich lautende Ländererlasse v. 15.3.2012, BStBl I 2012, 238.
[41] Gesetz v. 23.6.2017, BGBl I 2017, 1682.

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