Rz. 128

Der Versicherer muss den objektiven Tatbestand der Obliegenheitsverletzung beweisen. Es verbleibt dem Versicherungsnehmer dann die Möglichkeit, die Vermutung für ein vorsätzliches Handeln zu entkräften. Der Versicherungsnehmer muss daher beweisen, dass er nicht vorsätzlich gehandelt hat.[133]

 

Rz. 129

Wenn der Versicherungsnehmer behauptet, seine falschen Angaben beruhten auf einer nachträglich eingetretenen Bewusstseinsstörung (retrograde Amnesie), ist der Versicherungsnehmer für diese Behauptung beweispflichtig.[134]

[133] BGH VersR 2007, 382 = r+s 2007, 93 = SP 2007, 105 = NZV 2007, 186; KG r+s 2004, 408; OLG Saarbrücken r+s 2006, 236; OLG Köln r+s 2007, 100.
[134] BGH r+s 2007, 93 = NZV 2007, 186 = VersR 2007, 389; BGH, IV ZR 40/06, VersR 2008, 484.

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