Rz. 12

Aus dem grundgesetzlichen Auftrag zur Gleichstellung ehelicher und nichtehelicher Kinder (Art. 6 Abs. 5 GG) leitet das BVerfG einen Auskunftsanspruch des nichtehelichen Kindes gegen seine Mutter auf Benennung des (Putativ-)Vaters ab. Die Grundrechte des Kindes haben Vorrang vor dem einer Auskunftspflicht auf Seiten der Mutter entgegenstehenden allgemeinen Persönlichkeitsrecht.[21] Das Kind kann daher seine Auskunftsansprüche auf § 1618a BGB (Beistandspflicht) i.V.m. Art. 6 Abs. 5, Art. 2 Abs. 1 und Art. 14 Abs. 1 GG stützen.[22]

 

Rz. 13

Wurde die Mutter des nichtehelichen Kindes vom Gericht zur Auskunft über die Person des (möglichen) Erzeugers verpflichtet, so wird der Beschluss nach § 120 Abs. 1 FamFG i.V.m. § 888 Abs. 1 ZPO (Zwangsgeld oder ersatzweise Zwangshaft) vollstreckt.[23]

[21] BVerfG NJW 1989, 891 = FamRZ 1989, 225; LG Münster FamRZ 1990, 1031.
[22] BVerfG NJW 1997, 1769 = FamRZ 1997, 1258; LG Münster FamRZ 1990, 1031.
[23] OLG Bremen NJW 2000, 963, 964 = FamRZ 2000, 618.

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