Rz. 193

Muster 22.4: Geltendmachung von Trennungsunterhalt bei sehr guten Einkommensverhältnissen (Darlegung des konkreten Bedarfs)

 

Muster 22.4: Geltendmachung von Trennungsunterhalt bei sehr guten Einkommensverhältnissen (Darlegung des konkreten Bedarfs)

Herrn

_________________________

Sehr geehrter Herr _________________________,

ausweislich beiliegender Vollmacht zeige ich Ihnen an, dass ich die rechtlichen Interessen Ihrer von Ihnen getrennt lebenden Ehefrau vertrete.

Ihre Frau teilte mir mit, dass Sie als Chefarzt im _________________________ Klinikum tätig sind. Neben Ihren Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit in Höhe von _________________________ EUR erzielen Sie auch Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit in Ihrer Praxisklinik in Höhe von _________________________ EUR. Damit verfügen Sie über jährliche Nettoeinkünfte in Höhe von insgesamt _________________________ EUR und sind unbeschränkt leistungsfähig, den nachfolgend errechneten Bedarf unserer Mandantin zu befriedigen.

Der Bedarf unserer Mandantin stellt sich wie folgt dar:

1. Wohnkosten:

Frau _________________________ hat am _________________________ eine Wohnung angemietet. Diese ist 150 qm groß. Diese Größe entspricht den ehelichen Wohnverhältnissen, denn Sie bewohnen das Einfamilienhaus in _________________________, das eine Wohnfläche von 350 qm hat. Frau _________________________ hat monatliche Mietzinsaufwendungen in Höhe von 1.500 EUR zuzüglich Nebenkosten in Höhe von 300 EUR, insgesamt also Mietaufwand in Höhe von 1.800 EUR. Der Mietvertrag liegt als Anlage 1 anbei.

2. Lebenshaltungskosten:

Während der Dauer des Zusammenlebens haben Sie Ihrer Ehefrau monatlich 4.000 EUR als Haushaltsgeld für den 4-Personen-Haushalt zur Verfügung gestellt. Unsere Mandantin reklamiert nunmehr 1.000 EUR zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts.

3. Haushaltshilfe:

Frau _________________________ hat eine Haushaltshilfe engagiert, die zweimal pro Woche die Wohnung putzt, die Bügelwäsche erledigt und kleinere Einkäufe übernimmt. Sie erhält 500 EUR pro Monat. Auch in dem gemeinsamen Haushalt gab es eine Zugehfrau, so dass die Inanspruchnahme fremder Hilfe im Haushalt dem ehelichen Lebensstandard entspricht.

4. Kleidung:

Unsere Mandantin hat anhand der Kreditkartenabrechnungen nachvollzogen, dass sie durchschnittlich pro Monat 1.200 EUR für Kleidung ausgibt. Sofern Sie diese Zahlungen in Zweifel ziehen, können Ihnen die relevanten Abrechnungen gerne vorgelegt werden.

5. Friseur und Kosmetik:

Frau _________________________ besucht zweimal pro Monat den Friseur _________________________, was 200 EUR pro Monat kostet. Von dort bezieht sie ihre Haarpflegeprodukte der Marke _________________________, was durchschnittlich 50 EUR pro Monat kostet. Einmal pro Monat sucht Ihre Frau das Kosmetikinstitut _________________________ auf, wo sie für Behandlung und Pflegeprodukte 150 EUR ausgibt.

6. Massagen:

Ihre Ehefrau lässt sich zweimal pro Woche massieren, was pro Monat 200 EUR kostet.

Diese Kosten werden – wie Ihnen aus der Vergangenheit bereits bekannt ist – nicht von der Krankenkasse übernommen.

7. Versicherungen:

Unsere Mandantin hat eine eigene Haftpflichtversicherung und eine Hausratversicherung abgeschlossen. Hierdurch entstehen Kosten in Höhe von 30 EUR pro Monat, Beitragsrechnungen anbei.

8. Zeitungen:

Ihre Ehefrau hat folgende Zeitungen und Zeitschriften abonniert: _________________________. Hierdurch entstehen monatliche Kosten in Höhe von 50 EUR.

9. Telefon und Handy:

Wie Sie anliegenden Abrechnungen entnehmen können, hat unsere Mandantin Telefonkosten in Höhe von 150 EUR pro Monat.

10. Kfz-Kosten:

Ihre Ehefrau fährt einen Pkw _________________________. Die laufenden Kosten betragen:

Benzinkosten: 200 EUR
Haftpflichtversicherung: 80 EUR
Steuern: 40 EUR
Rücklage für Ersatzbeschaffung: 500 EUR
Reparatur- und Inspektionskosten: 150 EUR

11. Urlaub:

Während der Dauer des Zusammenlebens hat unsere Mandantin mit Ihnen regelmäßig im Februar einen zweiwöchigen Skiurlaub in der Schweiz verbracht. Über Ostern ist die gesamte Familie regelmäßig nach Sylt gefahren. Die Sommerferien wurden an der Cote d’Azur verbracht. Die Wanderferien im Herbst wurden in verschiedenen Wellness-Hotels gehobenen Standards verlebt. Regelmäßig hat unsere Mandantin Sie zu verschiedenen unterjährigen Fortbildungsreisen nach Berlin, Bad Griesbach, Luzern (um nur einige zu nennen) begleitet. Mithin wurden für Urlaub jährlich ca. 30.000 EUR verbraucht. Unsere Mandantin macht den auf Sie entfallenden Teil in Höhe von 1.000 EUR pro Monat geltend.

12. Hobbies:

Frau _________________________ ist, wie Sie wissen, aktive Polospielerin. Die Kosten für dieses Hobby belaufen sich auf ca. 500 EUR pro Monat.

Ihre Frau hat ein Theaterabonnement, welches pro Monat 50 EUR kostet.

13. Unterjährige Geschenke:

Unsere Mandantin hat eine große Verwandtschaft und drei Patenkinder. Es entsprach den ehelichen Gepflogenheiten, großzügige Geschenke zu den Geburtstagen und Weihnachten zu machen. Hierfür hat Ihre Frau ca. 12.000 EUR pro Jahr,...

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