Rz. 133

Kann der gemeine Wert eines Nachlassgegenstands nicht aus einem zeitnah zum Erbfall erzielten Verkaufserlös abgeleitet werden, muss der Wert gem. § 2311 Abs. 2 BGB geschätzt werden. Eine bestimmte Wertermittlungsmethode für die Schätzung des gemeinen Werts ist nicht vorgegeben.[414] Die sachgerechte Entscheidung hierüber ist Sache des Tatrichters,[415] der insoweit jedoch im Rahmen auf die Hilfe sachverständiger Dritter angewiesen ist.[416] Für verschiedene Bewertungsgegenstände kommen im Einzelnen vor allem nachfolgende Bewertungsmethoden in Betracht.

[414] BGH NJW-RR 1993, 131; OLG München BB 1988, 429, 430; OLG Düsseldorf FamRZ 1997, 58, 59.
[415] Riedel, in: Mayer/Süß/Tanck/Bittler, HB Pflichtteilsrecht, § 5 Rn 104; Kerscher/Riedel/Lenz, Pflichtteilsrecht, § 7 Rn 51.
[416] BGH NJW-RR 1993, 131; BGH NJW 1982, 575; BGH BB 1982, 887; BGH NJW 1972, 1269; BGH NJW-RR 1986, 226, 228; OLG Düsseldorf ZEV 1994, 361; Staudinger/Herzog, § 2311 Rn 69.

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