Rz. 279

Soweit Sachverhalte als wichtige Gründe i.S.d. § 626 BGB vereinbart werden, die objektiv nicht den Anforderungen des § 626 BGB im Geschäftsführervertrag genügen, ist die Kündigung aus wichtigem Grund nur unter Wahrung der ordentlichen Kündigungsfrist möglich (vgl. BGH v. 11.5.1981 – II ZR 126/80, DB 1981, 1661 = NJW 1981, 2748). Nach OLG München ist die Vereinbarung im Anstellungsvertrag, wonach der Widerruf der Bestellung als wichtiger Kündigungsgrund gilt (Koppelungsklausel, s. im einzelnen oben Rdn 258 ff.), nur insoweit von Bedeutung, als eine Kündigung unter Wahrung der gesetzlichen Mindestfrist (§ 622 BGB) möglich ist, wenn der Geschäftsführer an der Gesellschaft nicht unwesentlich beteiligt ist und seinen Lebensunterhalt wesentlich aus der Dienstleistung für die Gesellschaft bezieht (vgl. OLG München v. 8.6.1994 – 7 U 4606/93, DB 1994, 1972; vgl. auch die Rspr. des BGH zur Kündigungsfrist des § 622 BGB bei der Vereinbarung der Abberufung des Vorstandes als wichtigem Grund zur Kündigung des Dienstvertrages, BGH v. 29.5.1989 – II ZR 220/88, DB 1989, 1865 = GmbHR 1989, 415 sowie oben Rdn 264 die Entscheidung des KG v. 8.7.1994 – 14 U 7427/92).

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge