Rz. 119

Ausschüttungen an die Anteilseigner setzen regelmäßig nicht nur Erträge sondern auch Liquidität voraus. Das Volumen der für Ausschüttungen an die Unternehmenseigener zur Verfügung stehenden Überschüsse hängt im Übrigen auch von der zukünftigen Entwicklung der Zinsaufwendungen und -erträge ab. Daher muss auch das Zinsergebnis geplant bzw. prognostiziert werden.[192]

 

Rz. 120

Die Finanz- und Zinsplanung wird in der Praxis u.a. dadurch zu einer anspruchsvollen Aufgabe, dass jeder zusätzliche (also von der Planung abweichende) Finanzbedarf oder -überschuss unmittelbar die Aufnahme oder Rückzahlung von Fremdmitteln zur Folge hat oder eine Veränderung der Aktivseite der Bilanz (z.B. bei Investitionen "unerwarteter" Finanzüberschüsse im Anlagevermögen) nach sich zieht. Ebenso schlagen sich Veränderungen im Fremdkapitalbestand in den zu erwartenden Zinsaufwendungen bzw. -erträgen nieder und wirken sich somit auch auf die Ertragssituation aus.[193] Gleichzeitig ändert sich durch die Verschiebungen des Verhältnisses von Eigen- zu Fremdkapital auch die Finanzierungssituation des Unternehmens: Sowohl die Eigen- als auch die Fremdkapitalgeber verlangen eine Berücksichtigung der veränderte Risikostruktur durch Anpassung des jeweiligen Zinssatzes.

 

Rz. 121

Rechnerisch leitet sich das Zinsergebnis aus dem Bestand von verzinslichen Aktiva und Passiva sowie den jeweiligen Zinssätzen ab. Allerdings kann aus Praktikabilitätsgründen das Zinsergebnis auch basierend auf einer saldierten Netto-Finanzposition und einem durchschnittlichen langfristigen Zinssatz geschätzt werden.[194]

[192] IDW S 1, Tz 109, FN-IDW 2008, 271, 285.
[193] IDW S 1, Tz 110, FN-IDW 2008, 271, 285.
[194] IDW S 1, Tz 111, FN-IDW 2008, 271, 285.

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