Rz. 87

Das sog. Hoferbfolgezeugnis nach § 18 Abs. 2 HöfeO ist ebenfalls ein beschränkter Erbschein, da durch das Hoferbfolgezeugnis nur ausgewiesen wird, wer Hoferbe i.S.d. Höfeordnung geworden ist. Das Hoferbfolgezeugnis findet aber lediglich Anwendung in den Bundesländern, in denen die Höfeordnung Anwendung findet (Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie Schleswig-Holstein). Zuständig für die Erteilung des Hoferbfolgezeugnisses ist das Landwirtschaftsgericht.[107] Auch für die Erteilung eines beschränkten Erbscheins über das hoffreie Vermögen ist nach ständiger Rechtsprechung das Landwirtschaftsgericht zuständig.[108]

 

Rz. 88

Muster 15.12: Erbschein über hoffreies Vermögen

 

Muster 15.12: Erbschein über hoffreies Vermögen

Nachstehend wird bezeugt, dass der am _________________________ in _________________________ geborene Herr _________________________, zuletzt wohnhaft in _________________________, verstorben am _________________________ aufgrund einer Verfügung von Todes wegen von seiner Ehefrau _________________________, geborene _________________________, geb. am _________________________, wohnhaft in _________________________ – allein – beerbt wurde.

Dieser Erbschein erfasst nicht den zu dem Nachlass gehörenden Hof _________________________, eingetragen im Grundbuch von _________________________, Band _________________________, Blatt _________________________.

 

Rz. 89

Muster 15.13: Hoferbfolgezeugnis nach der HöfeO

 

Muster 15.13: Hoferbfolgezeugnis nach der HöfeO

Beschluss:

Es wird die Erteilung eines gemeinschaftlichen Erbscheins bewilligt und ein Erbfolgezeugnis nach der HöfeO mit dem nachstehenden Inhalt erteilt:

Es wird bezeugt, dass der am _________________________ in _________________________ verstorbene Landwirt _________________________, geb. am _________________________, zuletzt wohnhaft in _________________________, von seiner Ehefrau zu ½ und von seinen beiden Kindern, dem Sohn _________________________ und der Tochter _________________________, je zu ¼ aufgrund eines privatschriftlichen Testaments des Erblassers beerbt worden ist.

Der vorgenannte Sohn _________________________, Landwirt in _________________________, ist Hoferbe nach der HöfeO des im Grundbuch von _________________________, Blatt _________________________, eingetragenen Hofes geworden.

Gründe:

1. _________________________ [Darlegung des Sachverhalts]
2. _________________________ [rechtliche Begründung, v.a. HöfeO]
3. _________________________ [Kostenentscheidung, § 40 GNotKG, § 80 FamFG]
[107] Wöhrmann/Graß, Landwirtschaftserbrecht, S. 484.
[108] Soergel/Jaspert, § 2353 Rn 20; MüKo-BGB/Grziwotz, § 2353 Rn 156.

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