aa) Grundlagen

 

Rz. 32

Der Bizepssehnenabriss (Bizepssehnenruptur) ist sowohl konservativ als auch operativ behandelbar. In häufigen Fällen muss eine Operation erfolgen, um die Kraft und Beweglichkeit im Arm wiederherzustellen. Beim Bizeps handelt es sich um einen Muskel im vorderen Bereich des Oberarms. Dieser Muskel hat unter anderem die Funktion, den Arm zu heben und zu beugen. Er ist wichtig, da der Muskel und die Sehnen einen Großteil der Kraft im Arm aushalten müssen. Ein solcher Bizepssehnenabriss kann durch ein Trauma oder auch durch mechanische Überlastungen entstehen.

bb) Arztkontakt/Rücksprache

 

Rz. 33

Es sollten Orthopäde, Unfallchirurg und Physiotherapeut kontaktiert werden. Insbesondere die Rücksprache mit dem Physiotherapeuten ist notwendig, da bei konservativer und operativer Behandlung eine frühzeitige und gezielte Krankengymnastik notwendig erscheint.

cc) Komplikationen, Spätfolgen und Risiken

 

Rz. 34

Bei dem Bizepssehnenabriss handelt es sich um eine Verletzung, die in der Regel gut ausheilt. Nur bei schweren Komplikationen kann es zu erheblichen Problemen in der Erwerbsfähigkeit und Haushaltsführung kommen. Bei einer OP bestehen die allgemeinen Risiken, wie Thrombose, Nervenschädigungen und Infektionen (siehe Rdn 264 f., 298 f.). Wenn eine Nervenverletzung vorliegt, können Sensibilitätsstörungen und Lähmungserscheinungen auftreten. Ferner kann es zu Wundheilungsstörungen und überschießender Narbenbildung kommen. Außerdem kann durch den Druck des Verbandes ein Schaden an Nerven und Gefäßen entstehen. Zudem kann durch Unfall, OP oder konservative Behandlung das sog. Sudecksyndrom eintreten. Es wird insoweit auch auf spätere Ausführungen (siehe Rdn 271 f.) verwiesen. Das Sudecksyndrom wird auch Morbus Sudeck oder C.R.P.S. (Complex regional pain syndrome) genannt. Generell kann gesagt werden, dass Morbus Sudeck eines der Gebiete ist, die am meisten beforscht werden, da vieles medizinisch noch ungeklärt ist. Im Stadium 3 kann dieses Schmerzsyndrom bis zur hochgradigen Bewegungsstörung, Minderung der Kraft und sogar Einsteifungen führen. Kommt es einmal zu einem Schmerzsyndrom, führt dies oftmals zu erheblichen Dauerschäden. Es kommen in der Regel psychische Probleme im Zusammenhang mit Schmerztherapien hinzu. Bei der Mehrzahl der Bizepssehnenabrisse kommt es aber nicht zu derartigen Komplikationen.

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