Rz. 219

Die Abänderungsmöglichkeit einer Vaterschaftsfeststellungsentscheidung ist in § 185 FamFG geregelt. Damit soll ermöglicht werden, neue wissenschaftliche Erkenntnisse noch nach Abschluss des Erst-Prozesses verwerten zu können.[196]

Es entspricht dem Grundgesetz, wenn die Gerichte die Verwertung heimlich eingeholter genetischer Abstammungsgutachten wegen Verletzung des von Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG geschützten Rechts des betroffenen Kindes auf informationelle Selbstbestimmung als Beweismittel ablehnen.[197]

Ein Feststellungsantrag bezüglich des Bestehens oder Nichtbestehens des elterlichen Sorgerechts ist zulässig.[198]

[196] BGH FamRZ 1994, 237 = NJW 1994, 589, 591; NJW 1975, 1465, 1467; OLG Hamm FamRZ 1972, 215; OLG Hamm, Der Amtsvormund 1981, 472, 475. Zur Frage der Verwertbarkeit eines privat veranlassten DNA-Gutachtens im Wiederaufnahmeverfahren vgl. BGH FamRZ 2008, 501 = FuR 2008, 147, Anm. Henrich, FamRZ 2008, 502, und Anm. Pilati, jurisPR-FamR 4/2008 Anm. 4.
[197] BVerfGE 117, 202 = BVerfG FamRZ 2007, 441 = NJW 2007, 753 = JuS 2007, 472; BGH FamRZ 2005, 342.
[198] OLG Stuttgart FGPrax 2008, 24 = FuR 2008, 102 = FamRZ 2008, 539 = ZFE 2008, 82.

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