Rz. 309

Der Vertragspartner des Mandanten ist grds. verpflichtet, die ihm übertragenen Aufgaben selbst zu erfüllen. Dies folgt aus der Natur des Anwaltsvertrages. Für ein Verschulden eines angestellten Rechtsanwalts oder eines freien Mitarbeiters haftet der Rechtsanwalt (Sozietät oder Anwaltsgesellschaft) gem. § 278 BGB.[724] Diese Vorschrift differenziert nicht danach, ob die Hilfskräfte mit Zustimmung des Mandanten hinzugezogen werden.[725] § 278 BGB ist auch anwendbar, wenn der Rechtsanwalt Aufgaben des Anwaltsvertrages auf einen Rechtsreferendar[726] oder einen nicht-juristischen Mitarbeiter[727] überträgt.

[724] BGH, NJW-RR 1990, 459, 460; BGH, NJW 1993, 1323, 1324; KG, MDR 1994, 100; BGH, NJW 2004, 2901; BGH, NJW-RR 2003, 1064, 1067 (angestellter Steuerberater); BGH, NJW 2004, 2901 (freier Mitarbeiter – zu § 233 ZPO); BGH, 23.9.2004 – IX ZR 137/03, NJW-RR 2005, 494, 495 (auch im Fall der gerichtlichen Beiordnung eines angestellten Rechtsanwalts).
[725] BGH, NJW-RR 1990, 459, 460.
[726] BGH, NJW 2001, 3191; zur Haftung für eine schuldhaft pflichtwidrige Verursachung eines Schadens durch einen Referendar: RG, JW 1914, 77, 78; BGH, NJW 1961, 601 f.
[727] RG, JW 1921, 460 (Unterschlagungen des Bürovorstehers); Borgmann/Jungk/Schwaiger, § 38 Rn 73.

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