Live vom SAP-Forum: Best Practice zu globaler HR-IT

Wie ein Unternehmen innerhalb seiner HR-Systemlandschaft auf Herausforderungen wie Digitalisierung und Globalisierung reagieren kann, hat der Automatisierungsanbieter Festo auf dem SAP-Forum vorgestellt – anhand der Einführung einer globalen HR-IT-Plattform. Die Haufe Online-Redaktion war live dabei.

Learning, Führung und Business Transformation: Das sind die drei Themen, die HR nach vorne treiben muss. Das sagte Stefan Ries, Chief Human Resources Officer von SAP, in seiner Eröffnungs-Keynote des zweiten Veranstaltungstags. Und das sind auch die drei Themen, die Festo dazu bewogen haben, eine globale HR-IT-Plattform einzuführen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Esslingen zählt aktuell 17.800 Mitarbeiter, die in über 176 Ländern weltweit tätig sind.

Die globale HR-IT-Plattform soll den Standardisierungsgrad von HR-Prozessen erhöhen, sie soll eine umfangreiche IT-Unterstützung der Personalabteilungen in allen Ländern ermöglichen sowie eine breite Datenbasis zur Erstellung global einheitlicher KPIs bieten. Weitere Zielsetzungen sind, dass internationale Mitarbeiterbewegungen auf diese Weise nachvollziehbar werden und die gesamte Organisation mehr Transparenz erhält. Die Basis, um diese Ziele erreichen zu können, wird durch die Einführung eines weltweit einheitlichen Mitarbeiterstamms sowie durch ein globales Organisationsmanagement geschaffen.

On-Premise oder Cloud? Festo wählt einen Mittelweg

Um sich einer konkreten Umsetzungsmöglichkeit zu nähern, erstellte Festo gemeinsam mit der Beratung Sopra Steria vier Szenarien, die von einer vollständigen On-Premise-Lösung bis zur reinen Cloud-Variante reichten. Die Entscheidung fiel auf die "goldene Mitte". Der Grund ist: Bestimmte Prozesse wie die Abrechnung der Mitarbeiter und die Zeitwirtschaft werden lokal durchgeführt und sollen auch so beibehalten werden. Der Plan ist aber, dies mit schnellen Rollouts und einer nutzerfreundlichen Oberfläche zu kombinieren, was über die Cloud-Anbindung ermöglicht wird.

Das ambitionierte Vorhaben ist nicht in einem Projekt realisierbar, sondern es sind viele Teilprojekte nötig. "Die größte Herausforderung ist, diese Teilprojekte aktuell in einen Rahmen zu bringen, damit die Themen an den Start gebracht werden können", berichtet Ralf Engelhart, Leiter HR Data Management & Controlling, vom Stand der Dinge. "Es gilt weltweit Standards zu etablieren. Dabei gewinnt nicht der schönste Prozess, sondern derjenige, der die besten Standardisierungen ermöglicht", nennt er einen wichtigen Aspekt.

HR muss Kapazitäten für IT-Projekte freistellen

Sein Fazit zum bisherigen Projektverlauf: Ein Projekt mit dieser Bandbreite bedarf der Unterstützung durch das Topmanagement. Für die zügige Einführung über Divisions- und Ländergrenzen hinweg sind schnelle Entscheidungen notwendig. Dazu sind auf HR und IT-Seite die notwendigen Kapazitäten freizustellen oder entsprechende Positionen zu schaffen. Es muss ein klares Zielbild formuliert werden. Zudem sollte die Abbildung der Prozesse im System einfach und leicht verständlich für den Anwender sein.

Schlagworte zum Thema:  Software, Talent Management, HR-Management