Tipp des Tages zur Führung auf Distanz

Das Coronavirus sorgt dafür, dass Teams und ganze Abteilungen im Homeoffice arbeiten. Vorgesetzte stehen vor der Herausforderung, ihre Mitarbeiter über eine räumliche Distanz hinweg zu führen. Wir geben Ihnen jeden Tag eine Anregung, wie Führung aus der Ferne gelingen kann. Heute mit einem Tipp, wie transformationales Führen gelingt.


Tipp vom Freitag, 17. April 2020:

Proaktives Handeln: Transformationales Führen verlangt stetige Aktivität vonseiten der Führungskraft. Das genaue Gegenteil, "Management by Exception", unterstützt lediglich ein niedriges Leistungsniveau bei den Mitarbeitenden. Handeln Sie proaktiv, statt nur reaktiv auf etwaige Katastrophen zu reagieren!


Tipp vom Donnerstag, 16. April 2020:

Regeln kreativ auslegen: "Alle Regeln, die jemals aufgestellt worden sind, wurden von Menschen aufgestellt, die nicht klüger waren als du selbst", ist ein wichtiges Prinzip von Steve Jobs gewesen. Was bedeutet das? Regeln lassen sich verändern oder kreativ auslegen. Es gibt keine "Verbote", solange man sich im rechtlichen Rahmen bewegt.


Tipp vom Mittwoch, 15. April 2020:

Detailtiefe vermeiden: Komplexität wirkt anregend und ist sicher eine intellektuelle Herausforderung. Zudem schafft es interessante Aufgaben für die Beraterzunft. Dennoch ist es in der Distanzkommunikation zu empfehlen, Dinge klar und einfach zu halten und allzu große Datailtiefe zu vermeiden!


Tipp vom Dienstag, 14. April 2020:

Ins Mikrofon sprechen: Eher introvertierte Menschen sprechen von Natur aus eher leise. Gehen Sie bei einem Telefonat oder bei einer Videokonferenz direkt ans Mikrofon. Sie kommen so in der Regel sehr viel besser herüber, wenn Sie diese einfache Art der "Verstärkung" nutzen.

Führung auf Distanz: Was bei Videokonferenzen, Chats und E-Mails zu beachten ist


Tipp vom Donnerstag, 9. April 2020:

Behutsam delegieren: Delegation ist an einen hohen aufgabenbezogenen Reifegrad des Mitarbeitenden geknüpft, wie das situative Führen zeigt. Delegieren Sie nicht blind, wenn der Reifegrad beim aktuell Mitarbeitenden fehlt, sondern entwickeln sie diesen längerfristig dorthin.


Tipp vom Mittwoch, 8. April 2020:

Gesprächsinhalte festhalten: Gerade in Videokonferenzen hat es sich bewährt, die wichtigen Dinge in einem elektronischen Dokument festzuhalten. So sind alle dabei und hören und sehen, was Sie tippen. Und so haben alle sowohl die Essenz des Meetings als auch die To-dos direkt vor Augen und im Ohr. Besser geht's nicht!


Tipp vom Dienstag, 7. April 2020:

Autokorrektur deaktivieren: Viele Chatsysteme verfügen über eine automatische Fehlerkorrektur. Es ist dringend zu empfehlen, diese zu deaktivieren. Oft sind die "Fehlerkorrekturen" sinnentstellend und damit auch irreführend. Nutzen Sie lieber mehr Emoticons, Sie kommen so einfach lebendiger rüber!


Tipp vom Montag, 6. April 2020:

Körpersignale beachten: Mit dem Köper zu lügen, ist fünfmal so schwer als mit Worten! Das bedeutet, dass es durchaus Sinn macht, auf die kleinen Signale zu achten, zum Beispiel Anspannung. Diese erkennen Sie etwa an der nervös-wippenden Bewegung der Beine oder an feinen Zuckungen im Gesicht.


Tipp vom Freitag, 3. April 2020:

Emotionale Gespräche: Weichen Sie in Mitarbeitergesprächen auch emotionalen Situationen nicht aus. Es gibt keine Motivation ohne Emotion und wenn Sie wirklich etwas bewegen möchten, dann darf ein Gespräch auch über die Distanz durchaus auch einmal bewegend sein.


Tipp vom Donnerstag, 2. April 2020:

Der gute Ton: Gerade weil Mitarbeitergespräche oft nicht ganz einfach sind, sollten Sie nicht zulassen, dass der gute Ton verletzt wird. Bei starken Eskalationen helfen Sätze wie: "Lassen Sie uns hier bitte xyz mit einbeziehen, so kommen wir nicht weiter" oder einfach "Ich brauche jetzt eine Pause".


Tipp vom Mittwoch, 1. April 2020:

Umgang mit Spracherkennung: Während Alexa, Google und Siri Einzug in viele Bereiche des Alltags gehalten haben, sollten Sie Spracherkennung für die Führungskommunikation sensibel handhaben. Gedanken verschriftlichen? – Ja. Ungeprüft abschicken? – Nein, denn Missverständnisse sind sonst vorprogrammiert!


Tipp vom Dienstag, 31. März 2020:

Prozesse hinterfragen: Gerade bei unsinnig erscheinenden Prozessen nicht alles hinnehmen, sondern ruhig einmal in der anderen Abteilung nachfragen, wozu die praktizierte Form der Bürokratie heute hilfreich ist. Wenn die andere Abteilung sich wirklich mit Ihnen einigen will, findet sich am Ende ein vielleicht vereinfachter Prozess, der beiden Seiten hilft!


Tipp vom Montag, 30. März 2020:

Erfolgreiche Videokonferenz: Die Zutaten zu einer professionellen Distanz-Videokonferenz sind eine überzeugende Rhetorik, der Wunsch, Ihren Gegenüber wirklich zu verstehen, sowie das Beherrschen der Technik: Überzeugung mal Verständnis mal Technik = Gesprächserfolg!


Tipp vom Freitag, 27. März 2020:

Einfache E-Mails: Versuchen Sie niemals, eine komplexe Angelegenheit in nur eine E-Mail zu packen. Planen Sie lieber mehrere Interaktionen, gegebenenfalls mit ein oder zwei kurzen Telefonaten. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und eine einzelne E-Mail hat noch selten überzeugt!


Tipp vom Donnerstag, 26. März 2020:

"Nein" sagen: Ein "Nein" über Distanzmedien ist oft leichter als Face-to-Face! Wenn Sie also zum Beispiel aus taktischen Gründen einmal "Nein" sagen müssen, dann ist die Videokonferenz manchmal nicht das beste Medium. Zuweilen sind Telefonate zwischen zwei Personen weniger konfrontativ als eine Videokonferenz mit vielen Teilnehmenden. Ein solcher Medienwechsel kann Teil einer klugen und ressourcenschonenden Medienwahl sein.


Tipp vom Mittwoch, 25. März 2020:

Radikale Subjektivität: Nichts ist so überzeugend wie radikale Subjektivität, wie es der Führungsexperte Reinhard K. Sprenger einmal ausdrückte. Bleiben Sie also bei Ihrer Wahrnehmung und bleiben Sie dennoch immer offen für andere Sichtweisen, insbesondere im Klärungsgespräch.


Tipp vom Dienstag, 24. März 2020:

Positive Formulierungen: Häufig werden in Gesprächen Dinge negativ formuliert, beispielsweise "das ist kein schlechter Vorschlag". Das klingt nicht so überzeugend wie "das ist ein guter Vorschlag". Vor allem in schwierigen Gesprächen sind positive und diplomatische Formulierungen manchmal Gold wert.


Tipp vom Montag, 23. März 2020:

Fehlinterpretationen vermeiden: Wenn Sie ehrlich mit sich selbst sind, dann werden Sie feststellen, dass Sie in Mails oder Aussagen am Telefon oft etwas hineininterpretieren, das bei genauer Betrachtung nicht vorhanden ist. Fragen Sie andere nach deren Empfinden, das hilft bei der Aufdeckung eigener Verzerrungen.


Diese Tipps stammen aus dem Buch Führen mit Telefon, E-Mail, Video, Chat & Co., erschienen im Schäffer-Poeschel Verlag. Autor Valentin Nowotny zeigt darin auf, wie digitales Leadership funktioniert – vom Mitarbeitergespräch über Teamsituationen, bis hin zur Führung des Gesamtunternehmens.