Studie zur Bedeutung von Authentizität im Job

Neun von zehn Beschäftigten in Deutschland ist Authentizität im Arbeitsalltag wichtig. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Studie, die sich mit den Einflussfaktoren für Authentizität im Job befasst. Demnach schätzen Mitarbeitende, die sich bei der Arbeit authentisch verhalten können, sich als engagierter ein als weniger authentische.

Der überwiegenden Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland ist es wichtig, im Job authentisch sein zu können. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Studie des Beratungsunternehmen Com Team Group. Befragt wurden Beschäftigte aller Hierarchiestufen.

Für knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) hat die eigene Authentizität bei der Arbeit sogar sehr große Bedeutung. Doch welche Motivation steckt dahinter? Laut Studie sind es vier Faktoren: das eigene Wertesystem (46 Prozent), Wohlbefinden und Gesundheit (27 Prozent), Zusammenarbeit und Führung (16 Prozent) sowie Leistung und Potenzial (27 Prozent). Beschäftigte, die bei der Arbeit "sie selbst sein können", befinden sich im Einklang mit ihren Werten und fühlen sich demnach wohler, gesünder und leistungsfähiger.

Authentizität und Engagement hängen zusammen

Laut der Studie ist ein Zusammenhang zwischen dem Gefühl, sich authentisch verhalten zu können, und dem Engagement der Befragten sehr deutlich ausgeprägt. Mitarbeitende, die sich als engagiert einschätzen, identifizieren sich wesentlich stärker mit ihrer Organisation und erleben entschieden weniger Konflikte zwischen der Arbeit und dem Privatleben als weniger engagierte. Ein Konfliktfeld, das seit Pandemiebeginn häufig beleuchtet wurde, ist das Homeoffice oder mobile Arbeiten. Dort kommt es für Beschäftigte immer wieder zu einer Entgrenzung zwischen Privatleben und Arbeit. Auch die Studie beschäftigt sich mit diesem Thema und zeichnet ein differenziertes Bild.

Beschäftige betrachten Entgrenzung differenziert

Steigt die zeitlich-räumliche Flexibilität der Befragten, erleben sich diese als authentischer. Geschieht die Entgrenzung aber in Bezug auf Informationsprozesse und Entscheidungswege, sieht die Sache anders aus. Die Selbstentfremdung nimmt zu. Ein Verschwimmen sozialer Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben hat ein verstärktes Gefühl der Beeinflussung durch andere zur Folge: Mitarbeitende und Führungskräfte können sich dann nicht mehr so leicht von den persönlichen Belangen der Arbeitskolleginnen und -kollegen abgrenzen. Die verschiedenen Einflüsse der Entgrenzung haben wiederum Auswirkungen auf die produktivitätsrelevanten Faktoren für Unternehmen: Engagement, Commitment und Work-Life-Konflikte.

Führungskräfte spüren die Wirkung von Entgrenzung

Egal, welche Form der Entgrenzung betrachtet wird: Führungskräfte sind davon besonders betroffen. Ihr authentisches Verhalten wird schwächer, während das Gefühl der Selbstentfremdung, die Beeinflussung durch andere und die Work-Life-Konflikte zunehmen. Diese Daten begründen sich aus verschiedenen Herausforderungen für Führungskräfte, die unter anderem in erschwerter Informationsweitergabe an Mitarbeitende bestehen und andererseits in der eigenen Position, durch Entgrenzung schwerer an ebendiese Informationen zu kommen.


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