Studie zu künstlicher Intelligenz (KI) im Bewerbungsprozess

Vier von zehn Beschäftigten lehnen den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Bewerbungsprozessen ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Yougov-Umfrage im Auftrag von Indeed. Fehlendes Verständnis für die Arbeitsweise der Anwendungen ist einer der Gründe für eine ablehnende Haltung.

Von Begeisterung für künstliche Intelligenz (KI) keine Spur: So lassen sich die Ergebnisse einer Online-Umfrage von Yougov mit 2.066 Teilnehmenden interpretieren. In Auftrag gegeben wurde die Befragung von der Jobplattform Indeed. Immerhin vier von zehn Befragten lehnen demnach den Einsatz von KI im Bewerbungsprozess gänzlich ab. Etwa jeder Fünfte zeigt sich damit einverstanden, KI-Anwendungen bei der Personalauswahl einzusetzen. Ein Vorstellungsgespräch mit einer KI würden lediglich elf Prozent der Befragten führen wollen.

Künstliche Intelligenz: Unerfahrenheit eine mögliche Ursache der Skepsis

Gleichzeitig zeichnet sich eine große Unsicherheit bei den Befragten ab. So bezeichnen sich über 40 Prozent der Beteiligten als unerfahren im Umgang mit Anwendungen auf Basis von KI, ein knappes Drittel sieht sich indifferent ("weder erfahren noch unerfahren"). Immerhin 17 Prozent geben an, im Umgang mit KI erfahren zu sein. Deutlich wird, dass sich insbesondere diejenigen, die sich als erfahren im Umgang mit KI bezeichnen, auch deren Verwendung im Bewerbungsprozess gegenüber offener zeigen. So stimmt von ihnen die Hälfte dem Einsatz von KI im Bewerbungsverfahren zu. Bei den unerfahrenen sind es nur acht Prozent – über die Hälfte davon ist gegen den Einsatz von KI. Dies lässt vermuten, dass ein höheres Verständnis der Technologie eine größere Akzeptanz nach sich zieht.

Der Einsatz von KIs hinterlässt ein negatives Bild der Unternehmen

Für die Befragten wirft der Einsatz von KI ein eher negatives Licht auf das betreffende Unternehmen. So geben 38 Prozent an, dass Unternehmen, die KI-Systeme einsetzen, nicht an dem Menschen hinter der Bewerbung interessiert sind. Außerdem sind knapp über 30 Prozent der Befragten der Meinung, dass das Unternehmen durch Algorithmen vor allem Arbeitskräfte einsparen wolle. Ein Drittel der Befragten ist sogar der Ansicht, sich keine Voraussetzung vorstellen zu können, um eine offenere, positivere Einstellung zu dem Thema zu entwickeln.

Aufklärungsarbeit für KI-Einsatz im Bewerbungsprozess notwendig

Was können Unternehmen also tun? Auch darauf gibt die Befragung Hinweise: Die Befragten gaben an, das Unternehmen müsse transparent machen, wo und wie KI im Bewerbungsprozess eingesetzt werde. Etwa jeder Fünfe wünscht sich, dahingehend informiert zu werden. Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed, sieht Algorithmen und maschinelles Lernen als immer wichtiger werdenden Bestandteil im Bewerbungsprozess an. Gleichzeitig warnt er: "Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass noch viel Aufklärungsarbeit vonnöten ist, um auch die Jobsuchenden von den Vorteilen der neuen Technologien zu überzeugen."


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Schlagworte zum Thema:  Künstliche Intelligenz (KI), Recruiting, Studie