Recruiting: Beispiel für ein Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm

Mitarbeiterempfehlungen funktionieren dann, wenn sie unkompliziert verbreitet werden können, wenn es angemessene Belohnungen gibt und wenn die Datensicherheit gewährleistet ist. Finanzcheck.de erfüllt diese Voraussetzungen und erreicht mit seinem Referral-Programm beeindruckende Zahlen. Ein Erfahrungsbericht.

Rund 120 Vakanzen sind bei Finanzcheck.de zu besetzen. Das stark wachsende Online-Vergleichsportal für Ratenkredite und private Finanzprodukte beschäftigt an den Standorten in Hamburg, München, Berlin und Braunschweig rund 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Finanzcheck.de: Beispiel für ein Empfehlungsprogramm im Recruiting

Hauptzielgruppen im Recruiting sind Entwicklerinnen und Entwickler sowie Beraterinnen und Berater mit gutem technischem Verständnis und digitalem Mindset sowie Expertise in und Interesse an Finanzprodukten. Auf dem Arbeitsmarkt konkurriert das Unternehmen mit einem breiten Wettbewerbsumfeld, das von anderen Tech-Firmen bis zum klassischen Finanzsektor reicht. Besonders um die Technologiespezialisten muss das Unternehmen kämpfen – wie alle anderen Unternehmen. Der Wettbewerb ist hier besonders intensiv. Da Empfehlungsprogramme sich besonders für das Recruiting von Engpasszielgruppen empfehlen, setzt Finanzcheck.de schon seit vielen Jahren auf diesen Kanal.

Empfehlungsprogramm in das Bewerbermanagement-System einbinden

Das Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm wurde zunächst ohne Softwareunterstützung durchgeführt. Hinterlegt war das Programm mit einem attraktiven Bonussystem. Die Beschäftigten erhielten für eine erfolgreiche Vermittlung 2.500 Euro. Der händische Betrieb war allerdings kompliziert und administrativ aufwändig. Die Empfehlungen mussten zum Beispiel manuell nachgehalten und die Bonuszahlungen ebenso abgewickelt werden. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen Anfang 2019 den Empfehlungsmanager von Softgarden eingeführt. Mit der Software lassen sich Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme digital abbilden – und ihr Erfolg kann gemessen werden.

Finanzcheck.de hatte zuvor verschiedene digitale Lösungen für das Empfehlungsmanagement auf den Prüfstand gestellt. Referral-Programme bringen immer ein Schnittstellen- und Trackingproblem mit sich, deshalb hat die Möglichkeit der unkomplizierten Integration in eine bestehende Bewerbermanagement-Lösung ein besonderes Gewicht. Da das Unternehmen ein halbes Jahr vorher das Bewerbermanagement-System von Softgarden eingeführt hatte, ließ sich dessen Empfehlungsmanager perfekt in die Systemumgebung einfügen.

Vakanzen über den Empfehlungskanal verbreiten

Aus Backend-Sicht ist das digitale Empfehlungsmanagement heute nahtlos in das Bewerbermanagement des Unternehmens integriert. Ob die Recruiterinnen und Recruiter eine Vakanz auf einer Jobbörse veröffentlichen oder über den Empfehlungskanal, macht grundsätzlich vom administrativen Aufwand her kaum noch einen Unterschied: Sie können mit einem Klick entscheiden, ob sie eine Stelle über den Empfehlungsmanager ausspielen.

Aus Frontend-Sicht können sich Empfehlende in die Referral-Lösung einloggen und dann aktiv werden. Wird im Empfehlungsmanager eine Vakanz neu eingespielt, bekommen alle Mitarbeitenden, die am Empfehlungsprogramm teilnehmen, automatisch Bescheid. Das Thema Datenschutz ist dabei verlässlich abgebildet und wird vom System automatisiert überwacht. So muss zum Beispiel die Einverständniserklärung sowohl der empfehlenden Mitarbeitenden als auch der empfohlenen Personen vorliegen, bevor alle weiteren Schritte eingeleitet werden.

Belohnung für erfolgreiche Mitarbeiterempfehlungen

Empfehlende können Jobs per E-Mail oder Whatsapp weiterleiten, in sozialen Netzwerken (Facebook, Xing, Linkedin) teilen oder einen Link generieren und diesen digital teilen. Bewirbt sich jemand aufgrund einer Empfehlung, sehen das die Recruiter im Bewerbermanagement-System.

Der Erfolgsfall tritt ein, wenn empfohlene Kandidatinnen und Kandidaten die Probezeit bestehen. Dann schüttet das Unternehmen eine Prämie an die Empfehlenden aus. Finanzcheck.de veranstaltet einmal im Jahr einen Empfehlungswettbewerb. Dann zählen auch Bewerbungen als "kleiner Erfolgsfall", der zusätzlich incentiviert wird. Solche Wettbewerbe haben sich für das Unternehmen als wichtig erwiesen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Lust bekommen, regelmäßig Jobs zu empfehlen.

Der Erfolg des Empfehlungsmanagements in Zahlen

Aktuell werden pro Monat 35 Jobs geteilt. In der wichtigsten Zielgruppe im Recruiting, der Kundenberatung, generiert das Unternehmen mittlerweile 40 Prozent der Einstellungen über Mitarbeiterempfehlungen. Die durchschnittliche Qualität von Bewerbungen, die aus Mitarbeiterempfehlungen stammen, ist bei Finanzcheck.de wesentlich höher als bei Bewerbungen über andere Kanäle. Bei Empfehlungen hat das Unternehmen in der Beratung aktuell eine Hiring Rate von 31,1 Prozent, bei Stellenanzeigen liegt sie bei 2,5 Prozent.

Jobeinsteiger, die über Empfehlungen ins Unternehmen finden, bleiben zudem länger. Die Fluktuation ist deutlich niedriger. Hintergrund ist vermutlich, dass die Empfohlenen ein genaueres Bild des Unternehmens als Arbeitgeber haben, weil sie schon im Vorfeld der Bewerbung mit ihren empfehlenden Freunden und Bekannten darüber gesprochen haben. Auch die Empfehlenden stehen hinter ihrer Empfehlung, weil sie Enttäuschungen im Unternehmen im eigenen Interesse vermeiden wollen.

Mit Empfehlungen in der Beratung ist das Unternehmen besonders erfolgreich, es nutzt den Empfehlungsmanager aber auch für weitere Bewerberzielgruppen. Auch hier liegt die Hiring Rate im Vergleich zu anderen Kanälen immer noch sehr hoch – in der IT beträgt sie zum Beispiel 16,7 Prozent.

Nach der Coronapandemie starten neue Empfehlungswettbewerbe

Die aktuelle Pandemie brachte einige Einschränkungen für das Empfehlungsprogramm mit sich. Finanzcheck.de war zurückhaltend bei den Empfehlungs-Wettbewerben, weil diese in Krisenzeiten vermutlich ein falsches Signal gesetzt hätten. Das Unternehmen möchte die Empfehlungswettbewerbe aber möglichst rasch wieder aufnehmen. Denn die Erfahrung zeigt, dass solche Wettbewerbe für den Erfolg des Programms sehr wichtig sind.


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