Zwei Drittel der Beschäftigten fühlt sich durch Hitze am Arbeitsplatz regelmäßig belastet
Um ein aktuelles Stimmungsbild einzufangen, hat das IFBG – Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung in Kooperation mit der BKK ZF & Partner eine repräsentative Befragung unter 1.006 Beschäftigten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie groß die Wissenslücken und Herausforderungen im Umgang mit Hitze am Arbeitsplatz sind.
Studie zu Hitzeschutz
Hitzebelastungen bei der Arbeit wirken sich direkt und indirekt auf die psychische und physische Gesundheit von Beschäftigten aus und bringen eine Zunahme von Arbeitsbelastungen, Fehlzeiten und Produktivitätseinbußen mit sich. Neben Ermüdung und Konzentrationsschwierigkeiten hängen unter anderem auch Dehydrierung und kardiovaskuläre Erkrankungen mit Hitzebelastungen zusammen.
Unternehmen tragen in diesem Zusammenhang Verantwortung und können durch effektive Hitzeschutzmaßahmen dazu beitragen, ein sicheres und gesundes Arbeiten bei Hitze zu ermöglichen. Häufig fehlt es allerdings an Wissen und Sensibilisierung, da Belastungen durch Hitze unterschätzt werden.
Unwissen rund um Hitzeschutz am Arbeitsplatz
Fast die Hälfte der Befragten (48,8 Prozent) kennt die gesetzlichen Verpflichtungen ihres Arbeitgebers zum Hitzeschutz nicht. Dazu zählen beispielsweise Vorgaben zu Grenzwerten der Raumtemperatur und Baumaßnahmen, die dabei helfen, diese einzuhalten. Hier finden Sie einen Überblick über die Rechte und Pflichten von Arbeitgebern bei Hitze.
Wie wichtig Hitzeschutz am Arbeitsplatz ist, zeigen die Reaktionen auf die Frage, wie angenehm die Temperaturen am Arbeitsplatz empfunden werden: Für fast 58 Prozent der Erwerbstätigen ist die Raumtemperatur an ihrer Arbeitsstätte im Sommer zu heiß. Das hat Folgen: Knapp zwei Drittel der Befragten hatten dieses Jahr aufgrund von Hitze am Arbeitsplatz schon Kopfschmerzen, Trägheit oder Konzentrationsschwierigkeiten. Frauen haben dabei häufiger Beschwerden durch Hitze als Männer.
Hilfreiche Hitzeschutz-Maßnahmen
Doch welche Maßnahmen können Arbeitgeber ergreifen? Und wie kommen diese bei den Beschäftigten an? Wasserspender und Klimaanlagen sind aus Sicht der Erwerbstätigen, die hilfreichsten Maßnahmen bei Hitze am Arbeitsplatz. Fast 90 Prozent der Erwerbstätigen sehen diese als hilfreich an. Auch Jalousien und Rollos (knapp 84 Prozent) sowie flexible Arbeitszeiten (knapp 83 Prozent) kommen gut an bei den Mitarbeitenden.
Ralf Hirmke, Vorstand der BKK ZF & Partner, sagt dazu: "Morgenstund‘ hat nicht nur das sprichwörtliche Gold im Mund, sondern erleichtert aufgrund der kühleren Temperaturen auch das konzentrierte Arbeiten während einer Hitzewelle. Wer also seinen Arbeitstag früher beginnen kann, sollte dies in Erwägung ziehen. Alternativ können häufigere Pausen in kühleren Räumen die Körpertemperatur senken und somit zur Erholung beitragen."
Tipps gegen Hitze am Arbeitsplatz, im Homeoffice und im Feierabend
- Leichte, atmungsaktive und helle Kleidung tragen, um die Verdunstung von Schweiß zu erleichtern und die Hitzeaufnahme zu minimieren.
- Ein Fußbad im Eiswasser kann dabei helfen, den gesamten Körper zu kühlen.
- Pflanzen, die die Luftfeuchtigkeit regulieren und die Luftqualität verbessern (wie z. B. Bogenhanf oder Efeutute), können zur Kühlung einer Wohnung beitragen.
- Empfehlenswert sind Getränke 'mit' Zimmertemperatur. Eiskalte Getränke sind bei Hitze keine gute Idee. Denn diese können unseren Körper geringfügig abkühlen und geben ihm das Signal, sich aufwärmen zu müssen – also erreicht man genau den gegenteiligen Effekt. Das Gleiche gilt auch für heiße Getränke – auch sie bedeuten zusätzliche Arbeit für unseren Körper.
- Wasser ist und bleibt die beste Wahl und sollte regelmäßig konsumiert werden.
- Elektrolytgetränke: Getränke, die Elektrolyte wie Natrium und Kalium enthalten, sind besonders nützlich, wenn viel geschwitzt wird.
- Den Kopfkissenbezug oder ein kleines Kissen vor dem Schlafen in eine Tüte packen und kurz in den Gefrierschrank legen, bevor man schlafen geht.
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