Mitarbeiterbenefits: Unternehmen kennen Bedürfnisse nicht

Obwohl Mitarbeiterbenefits immer mehr an Bedeutung gewinnen, scheinen Arbeitgeber die Wünsche und Bedürfnisse der Arbeitnehmenden nicht genau zu kennen. Denn eine aktuelle Umfrage zeigt: Nur knapp die Hälfte der Unternehmen misst, welche der angebotenen Benefits überhaupt genutzt werden und wie zufrieden die Mitarbeitenden damit sind.

86 Prozent der Arbeitnehmenden in Deutschland profitieren derzeit von einem Benefit-Angebot ihres Unternehmens. Das geht aus dem Benefits-Reports 2023/24 von Circula hevor, für den im August 2023 rund 1.000 deutsche Arbeitnehmende sowie 251 HR- und Finanzentscheider und -entscheiderinnen in Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden befragt wurden.

Benefits: Kaum Wissen über Verwendung und Zufriedenheit

Jedoch scheinen die meisten Unternehmen gar nicht zu wissen, wie es um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit den vom Unternehmen bereitgestellten Benefits steht. Laut der Studie gab weniger als die Hälfte (46 Prozent) der befragten HR- und Finanzverantwortlichen an, dass im Unternehmen gemessen wird, welche der angebotenen Benefits überhaupt verwendet werden. Auch regelmäßige Abfragen zur Zufriedenheit mit den bestehenden Mitarbeiterbenefits führen nur 36 Prozent der Unternehmen durch.

Mitarbeiterbenefits bleiben häufig ungenutzt

Zwar erhält in Deutschland die deutliche Mehrheit (86 Prozent) der Arbeitnehmenden Benefits von ihrem Unternehmen, jedoch verwenden nur 48 Prozent diese regelmäßig. Laut Studie nutzt jede bzw. jeder Zehnte (11 Prozent) die angebotenen Mitarbeiterbenefits nicht, weil der Zugang dazu zu umständlich ist oder diese nicht zu ihrer aktuellen Lebenssituation passen. Weitere neun Prozent wissen gar nicht, welche Benefits vom Unternehmen angeboten werden oder ob sie Anspruch darauf haben.

Beliebteste Benefits: Mobilitätszuschüsse und flexible Arbeitsformen

Die zwei attraktivsten Mitarbeiterbenefits sind laut der befragten Arbeitnehmenden Mobilitätszuschüsse (40 Prozent) und flexible Arbeitsformen (36 Prozent). Dahinter folgen mit je 33 Prozent Benefits rund um Altersvorsorge sowie flexibel einsetzbare Geldgeschenke wie Einkaufsgutscheine.

Im Widerspruch zur Nachfrage werden Mobilitätszuschüsse jedoch nur 28 Prozent der Arbeitnehmenden angeboten. Von flexiblen Arbeitsformen und Benefits rund um die Altersvorsorge profitieren immerhin 34 respektive 31 Prozent der Befragten. Bei geldlichen Benefits ist die Lücke am größten: Hier gaben nur neun Prozent der befragten Arbeitnehmenden an, diese zu erhalten.

Wie gut die angebotenen Benefits zu den Beschäftigten passen, hängt auch vom Arbeitsort ab: 23 Prozent der Arbeitnehmenden, die hauptsächlich im Homeoffice arbeiten, erhalten ihrer Ansicht nach keine passenden Benefits. Karen Lindner, VP People & Culture bei Circula, beobachtet: "Benefits, die nicht flexibel einsetzbar sind, weil sie zum Beispiel ortsgebunden sind, holen Mitarbeitende heute einfach nicht mehr ab. In einer hybriden Arbeitswelt müssen Benefits sowohl im Homeoffice als auch im Büro eingelöst werden können."


Das könnte Sie auch interessieren:

Paradoxe Effekte von zu vielen Benefits

Sachbezugsfreigrenze bei Benefits wird nicht ausgeschöpft

Sechs Benefit-Trends in der Digitalwirtschaft (Personalmagazin digital)