HR-Kreis legt Empfehlungen zum lebenslangen Lernen vor

Schon 2017 hat der HR-Kreis, an dem sich in der Mehrzahl Personalvorstände beteiligen, ein Diskussionspapier zur Arbeit in der digitalen Transformation veröffentlicht. Nun gibt der HR-Kreis gemeinsam mit der Hans-Böckler-Stiftung weiterführende Empfehlungen für das lebenslange Lernen. 

Der HR-Kreis ist eine Initiative der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (Acatech) und der Jacobs-Foundation, die den vertraulichen Strategiedialog zu Fragen der Sicherung innovationsrelevanter Kompetenzen in Deutschland und der Gestaltung der digitalen Transformation fördern soll. Mitglieder sind vor allem Personalvorstände führender Technologie- und Dienstleistungsunternehmen.

Kernforderungen des nun vorgelegten Empfehlungspapiers sind ein Weiterbildungs-Bafög, die Förderung KI-basierter Lernsysteme und ein nationales Kompetenz-Monitoring. Damit führt der HR-Kreis zusammen mit der Hans-Böckler-Stiftung den Dialog zum Thema lebenslangen Lernen weiter, den er mit dem Diskussionspapier zum Thema "Arbeit in der digitalen Transformation. Agilität, lebenslanges Lernen und Betriebspartner im Wandel" begonnen hatte. Das gemeinsame Ziel: Positionen entwickeln, wie man schnell und wirksam auf die Herausforderungen des Wandels in der Arbeitswelt reagieren könnte.

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Lebenslanges Lernen: Unternehmen sind auf dem Weg

Dabei liegt dem Papier die Überzeugung zugrunde, dass die Arbeit sich zwar verändere, aber auch in Zukunft ein wesentliches Element gesellschaftlicher Teilhabe darstelle, dass es mit zukunftsorientierter Weiterbildung gemeinsam zu gestalten gelte. Unternehmen seien bereits auf dem Weg, lebenslanges Lernen strategischer zu fördern, heißt es in dem Papier. Um die Beschäftigten aktiv in die Gestaltung mit einzubeziehen, sei eine lernförderliche Arbeitsumgebung wichtig, die zum Beispiel entsprechende Lernzeiten auch während der Arbeitszeit ermögliche und Führungskräfte, die zu Coaches der Transformation würden.

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Intelligente Lernsysteme sollen zentrale Rolle spielen

Lebenslanges Lernen müsse strategisch im Unternehmen verankert sein und digitale Lernplattformen intuitiv nutzbar. Intelligente Lernsysteme könnten eine zentrale Rolle spielen, die Lerner kognitiv und handlungsorientiert zu unterstützen und die Wissensvermittlung zu personalisieren. Allerdings stünden die Unternehmen vor der Herausforderung, die Angebote schnell zu verbreiten, denn nicht jeder Arbeitsplatz sei gleich digital ausgestattet. „Während einerseits teils radikale Geschäftsmodelle für die digitale Welt gefragt sind, bedarf es an anderer Stelle der weiteren Nutzung bewährter Verfahren und Technologien des klassischen Geschäfts“, heißt es zusammenfassend in dem Diskussionspapier.

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Diskussionspapier mit Handlungsoptionen für die Politik

Für die Politik vertieft das  Diskussionspapier vor allem drei Handlungsoptionen, die den Mitgliedern des HR-Kreises als besonders sinnvoll erscheinen:

  • Weiterbildungs-Bafög und andere Förderprogramme: Einen Ideenwettbewerb für ein Weiterbildungs-Bafög ausschreiben, Förderprogramme im Bereich Forschung und Innovation gezielt um Verwertungsaspekte für Qualifizierung erweitern und lebenslanges Lernen konsequenter steuerlich fördern.
  • Implementierung intelligenter Lernsysteme fördern: Verstärkt Verbundprojekte fördern, in denen es um Akzeptanz und Content-Entwicklung geht sowie die Transformation von Lernkultur und Arbeitsorganisation.
  • Nationales Kompetenz-Monitoring: Schlüsselkompetenzen für die Arbeit der Zukunft und Innovationskompetenzen ermitteln und eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands erstellen, um auf dieser Basis individuelle Angebote auszuarbeiten.

>>  Hier können Sie das Positionspapier des HR-Kreises herunterladen.


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Schlagworte zum Thema:  Berufliche Weiterbildung, Digitalisierung