
Der aktuelle Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums bestätigt, was sich im vergangenen Jahr bereits abgezeichnet hatte: Die Coronapandemie hat die Gleichberechtigung der Frauen um Jahrzehnte zurückgeworfen. Deutschland liegt im weltweiten Vergleich auf Platz zehn.
Seit 2006 untersucht das Weltwirtschaftsforum (WEF) im Gender Gap Report die globale Entwicklung der Gleichberechtigung und erstellt anhand von Indexpunkten ein Ranking. Deutschland liegt in diesem internationalen Gleichstellungsindex aktuell auf Platz 10 von 146 Ländern. Im rein europäischen Vergleich ist Deutschland Sechster.
Diversity: Corona wirft Gleichstellung um Jahrzehnte zurück
Schon 2019 rechnete das WEF damit, dass es bei gleichbleibenden Trends 95 Jahre bis zur Gleichstellung dauern würde. Nach den verheerenden Entwicklungen der Coronapandemie sind es nun 132 Jahre. Frauen seien weiter mit Hürden im Wirtschaftsleben und bei der politischen Beteiligung konfrontiert. Es bleibe für viele eine Herausforderung, mit Familie im Berufsleben zu bleiben.
Die Pandemie habe Frauen besonders getroffen, weil sie überdurchschnittlich in Branchen tätig seien, die von Einschränkungen betroffen gewesen seien, so das WEF. Zudem seien Haushalt sowie Kinder- oder Seniorenbetreuung überproportional an Frauen hängen geblieben (lesen Sie dazu auch: Auswirkungen von Corona auf die drei Gender Gaps).
Gender Pay Gap laut Report in Deutschland besonders hoch
Deutschland kommt beim Indikator für Lohngleichheit bei vergleichbarer Arbeit besonders schlecht weg: Platz 105 von 146 Ländern. Das durchschnittliche Jahresgehalt einer Frau liegt laut Daten des WEF knapp 16.000 Euro unter dem der Männer. Hinzu kommt, dass nur etwa 28,1 Prozent der Führungspositionen in Deutschland mit Frauen besetzt sind. Detaillierte Zahlen zum aktuellen Gender Pay Gap in Deutschland finden Sie hier.
Die größte Gleichberechtigung erreichen dem Bericht zufolge Island, Finnland, Norwegen, Neuseeland, Schweden. Schlusslicht ist Afghanistan.
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