Wirtschaft fehlt der Mut zur Transformation

Nur jedes zehnte Unternehmen in Deutschland packt die anstehende Transformation in Sachen Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfolgreich an, beklagt eine aktuelle, repräsentative Studie der Unternehmensberatung Kearney Deutschland, die gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) angefertigt wurde. Die Studie mit dem Titel "Fokus: Future" wurde am 12. September 2024 in Köln vorgestellt.
Transformation für Großunternehmen relevanter
Zwar bringen laut Studie der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden, die wachsenden Anforderungen von Lieferanten und Kunden sowie die Aussichten auf Wachstum einige Unternehmen durchaus dazu, eine weitreichende Transformation einzuleiten - allerdings treffe das in erster Linie auf Großunternehmen zu. Die Herausforderung bestehe darin, das Mindset der mittleren und kleineren Unternehmen zu ändern. "Wir brauchen deutlich mehr Transformationslust", forderte Dr. Marc Lakner, Partner und Managing Director von Kearney DACH.
Vier Punkte für einen "Transformations-Booster"
Lakner rät dazu, in Deutschland einen "Transformations-Booster" einzuschalten, und empfiehlt folgende Maßnahmen:
- Wichtige Kernprozesse eines Unternehmens sollten sofort überprüft und optimiert werden.
- Neue Technologien wie die künstliche Intelligenz müssen gezielt genutzt werden, um eine digitale und grüne Transformation voranzutreiben.
- Es müssen geeignete Schulungsmaßnahmen durchgeführt werden, um eine notwendige Kompetenzbasis zu gewährleisten.
- Notwendig ist auch die bessere Vermittlung moderner Management- und Leadership-Methoden, um die Transformation in einer Organisation schneller umzusetzen.
Die geforderte Transformation wird laut Lakner erst dann gelingen, wenn die Geschäftsleitungen von Unternehmen mehr Mut zeigten. Man müsse die "German Angst" ablegen. Manager und Managerinnen sollten Hierarchien abbauen und auf moderne Managementmethoden setzen, Entscheidungen mutiger treffen, beherzter Investitionen tätigen, die künstliche Intelligenz konsequenter nutzen und gemeinsam mit Lieferanten und Kunden agiler an innovativen Problemlösungen arbeiten.
Politik und Unternehmen sind gefordert
Die Studie fordert auch eine Verbesserung öffentlicher Rahmenbedingungen. "Der Staat muss ins Handeln kommen, er muss neue Klarheit und Vertrauen schaffen, ansonsten wird es nicht möglich sein, 'Made in Germany' wieder zu einem Zukunftsversprechen zu machen", so Transformationsexperte Lakner. Ähnlich sieht dies auch Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des IW: "Die Unternehmen sollten ambitionierter sein, zugleich muss die Politik die Rahmenbedingungen deutlich verbessern und verlässlich gestalten. Andernfalls wird es schwierig, die sich abzeichnende Deindustrialisierung abzuwenden und die Transformation zu leisten."
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