Software schult soziale Interaktion mit virtuellem Gegenüber

In Vorstellungsgesprächen ist meist von ihnen die Rede, und auch bei Beförderungen werden sie gerne als Kriterium zu Rate gezogen: die sogenannten "Soft Skills". Dazu gehört unter anderem das Einmaleins der sozialen Interaktion – etwa, angemessen auf den Gesichtsausdruck oder andere subtile Hinweise Anderer zu reagieren. Manchen Menschen fällt dies schwerer als anderen, und auch Krankheitsbilder wie soziale
Phobien oder autistische Störungen wie das Asperger-Syndrom können dafür verantwortlich sein, dass Menschen die interpersonalen Signale ihrer Mitmenschen nicht richtig lesen können oder sich scheuen, mit ihnen zu interagieren. Diese Probleme verursachen zum Beispiel Angst davor, vor Publikum zu sprechen oder Interviews und Personalgespräche souverän zu meistern.
Das Gesicht auf dem Bildschirm lächelt zurück
Nun soll eine vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelte Software Betroffenen helfen, ihre interpersonalen Fähigkeiten zu trainieren. Das Programm kann auf jedem herkömmlichen Computer genutzt werden und generiert auf dem Bildschirm ein Gesicht, das ein menschliches Gegenüber simuliert. Die Lerner üben in einer Unterhaltung mit ihrem virtuellen Gegenüber, Gesichtsausdrücke, Sprache und Verhalten ihres Gesprächspartners richtig zu deuten, wie das MIT auf seiner Webseite mitteilt. Das Gesicht auf dem Bildschirm kann als Reaktion auf Sprache und Bewegungen des Lerners zurücklächeln oder nicken, Fragen stellen und Antworten geben.
Im Anschluss an die computersimulierte Interaktion erhalten die Lerner ein Feedback. Das System misst die Lernerfolge mittels visueller und akustischer Signale: Die Webcam des Computers fängt Gesichtsausdrücke und Bewegungen des Lerners ein, und das Mikrofon nimmt die Stimme auf. Die Software analysiert dadurch etwa das Lächeln des Benutzers, seine Kopfbewegungen, Sprechgeschwindigkeit und –lautstärke sowie die Frequenz von Füllwörtern.
Software vermittelt brutale Wahrheit
Die Software, die auf den Namen "MACH" ("My Automated Conversation Coach") hört, haben bereits 90 Freiwillige an der MIT getestet. Dabei habe die "MACH"-Software nach Angaben der Universität ihren Mehrwert unter Beweis stellen können – auch wenn es zunächst paradox anmutet, dass ausgerechnet eine Maschine menschliche Interaktion lehren soll. Studienleiter M. Ehsan Hoque sieht den entscheidenden Vorteil des Systems jedoch gerade darin, dass es nicht menschlich ist: Es sei leichter, dem Lerner die brutale Wahrheit durch die Software zu übermitteln, da diese objektiv sei, so der Wissenschaftler auf der Homepage des MIT.
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
1.473
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
763
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
747
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
620
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
527
-
In diesen Jobs verdienen Azubis am meisten
500
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
456
-
Pflicht zur psychischen Gefährdungsbeurteilung
323
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
322
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
322
-
Tipp der Woche: Quereinsteiger bringen vielfältige Skills mit
15.05.2025
-
Arbeitskosten in Deutschland über dem EU-Schnitt
14.05.2025
-
SAP streicht Frauenquote
13.05.2025
-
Wie Zeitautonomie auch für Deskless Worker funktioniert
13.05.2025
-
High Performance fördern und aufrechterhalten
09.05.2025
-
Arbeitgeber sehen Beschäftigung Geflüchteter als Chance
08.05.2025
-
Renaissance der autoritären Führung?
06.05.2025
-
Warum Befehlsempfänger auch dem Militär nicht helfen
30.04.2025
-
Wie KI den Berufseinstieg erschwert
29.04.2025
-
Mit Urlaubsgeld in die Erholung: So stärken Sie Ihr Team
28.04.2025