60,2 Prozent finden, dass die Digitalisierung Wissens- und Erfahrungsaustausch erleichtert


Digitalisierung erleichtert Kollaboration

60,2 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass die Digitalisierung dabei hilft, Wissen und Erfahrungen am Arbeitsplatz auszutauschen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Was denkt die deutsche Bevölkerung über die Zukunft der Arbeitswelt? Und was sagen Experten dazu? In dieser Serie stellen wir Ihnen acht repräsentative Meinungsumfragen vor, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) anlässlich der Europäischen Arbeitsforschungstagung "Beyond Work 2020" in Auftrag gegeben hat. Sie alle beziehen sich inhaltlich auf die Arbeitswelten von morgen - von Gesundheit und Prävention über vernetztes Arbeiten bis hin zur Partizipation und Führung.

Diesmal: Denken Sie, dass die Digitalisierung dabei hilft, Wissen und Erfahrungen am Arbeitsplatz auszutauschen und an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben?

Digitalisierung erleichtert Kollaboration

Die Mehrheit der Deutschen glaubt, dass digitale Tools die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz verbessern: 60,2 Prozent sind der Meinung, dass die Digitalisierung dabei hilft, Wissen und Erfahrungen am Arbeitsplatz auszutauschen und an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben. 28,7 Prozent der Befragten antwortete auf die oben genannte Frage mit „Ja, auf jeden Fall“, 31,5 Prozent mit „eher ja“. 23,3 Prozent glauben, dass die Digitalisierung eher nicht (16,3 Prozent) oder auf keinen Fall (7,0 Prozent) zu verbessertem Wissens- und Erfahrungsaustausch beiträgt.

Information versus Wissen

Professorin Annette Hoppe vom Lehrstuhl Arbeitswissenschaft und Arbeitspsychologie (Awip) der Brandenburgischen Technischen Universtität (BTU) in Cottbus sagt dazu: "Zunächst einmal muss man zwischen Wissen und Information unterscheiden. Das ist nicht das Gleiche. Wir leben aktuell eher in einer Informationsgesellschaft als in einer Wissensgesellschaft. Wir sind durch die Digitalisierung in der Lage, schnell Informationen zu beschaffen oder auszutauschen, sind dabei aber oft nur oberflächlich. Der Drang, auf dem 'neuesten Stand' zu bleiben, zwingt uns in einen Anpassungsdruck, den wir oft als Stress erleben."

Technik als Werkzeug

Wir sollten nicht vergessen, dass Technik ein Werkzeug ist, welches sich an uns und unsere Bedürfnisse anpassen sollte – nicht umgekehrt, so die Wissenschaftlerin weiter. "Wir sind in der Hypekurve der Digitalisierung noch auf dem ersten Berg, den überzogenen Erwartungen, und noch nicht auf dem Plateau der Produktivität. Deshalb sind wir gut beraten, nicht alle erfolgreichen Lernstrategien 'über den Haufen' zu werfen, sondern sinnvoll und inhaltlich motiviert durch technikgestütztes Lernen zu ergänzen."

Professor Annette Hoppe spricht auch auf der Europäischen Arbeitsforschungstagung "Beyond Work 2020", die am 21. und 22. Oktober 2020 in Bonn und zusätzlich als virtuelle Veranstaltung stattfindet. Die Wissenschaftlerin zeigt dort Ansätze zur menschgerechten Gestaltung neuer Formen der kollaborativen Arbeit. Weitere Informationen unter www.beyondwork2020.com.


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Schlagworte zum Thema:  Digitalisierung, Wissensmanagement, Teamarbeit