Bei allen Vorzügen von Teams ist Teamarbeit nicht gänzlich frei von Risiken. So gibt es Aufgaben, die zur Teamarbeit nicht oder nur eingeschränkt geeignet sind. Außerdem kann eine zu hohe Kompromissbereitschaft bei den Teammitgliedern den gemeinsamen Erfolg gefährden. Nicht selten fühlen sich Einzelne im Team durch Gruppennormen in ihrer Kreativität eingeschränkt und nicht für den Erfolg des Teams verantwortlich. Zudem kann es vorkommen, dass Einzelne das Team dominieren und versuchen sich auf Kosten anderer Teammitglieder zu profilieren. In der Praxis hat sich darüber hinaus gezeigt, dass Teamarbeit oftmals daran scheitert, dass:

  • die Teammitglieder die Interessen ihrer Abteilungen vertreten und nicht die des Teams,
  • es nicht gelingt, ein klares gemeinschaftliches Ziel für die zu erledigende Aufgabe zu finden, was dazu führt, dass die Teammitglieder ihre eigenen Ziele verfolgen,
  • einige Teammitglieder die Teamarbeit als Belastung und als nicht so wichtig empfinden,
  • verabredete Zeiten und Vereinbarungen nicht von allen Teammitgliedern eingehalten werden,
  • zwischen einigen Teammitgliedern ein offener oder verdeckter persönlicher Konkurrenzkampf geführt wird,
  • nicht offen kommuniziert wird und dass
  • die Teammitglieder gegenüber dem Team wenig Loyalität zeigen.[1]
 
Achtung

Gruppendynamik als Gefahrenquelle

In jedem Team laufen gruppendynamische Prozesse ab, die das Verhalten einzelner Teammitglieder positiv, aber auch negativ beeinflussen können. Relevante Gefahrenquellen für die Teamarbeit sind die folgenden Gruppenphänomene, die nicht selten in Teams zu beobachten sind:[2]

  • Gruppengeist: Darunter ist die Neigung von Teams zu verstehen, sich selbst und ihre eigene Leistung auf Kosten von rivalisierenden oder konkurrierenden Gruppen zu überschätzen.
  • Nivellierungseffekt: Dieser Effekt besagt, dass in Teams ein Trend zu Mitte besteht. Dies bedeutet, dass auf einzelne Teammitglieder mit abweichendem Verhalten bzw. abweichenden Meinungen ein mehr oder minder starker Druck in Richtung Konformität ausgeübt wird.
  • Risikoschub: Damit ist die Tendenz gemeint, z. B. bei Entscheidungsprozessen deutlich höhere Risiken einzugehen als jedes einzelne Teammitglied dies tun würde, wenn es alleine für sich entscheiden müsste.
[1] Vgl. Krüger, W.: Teams führen, 3. Auflage, Planegg 2004, S. 8 f.
[2] Vgl. hierzu und im Folgenden Cornelli, G./Rosenstiel, L. v./Nerdinger, F. W.: Führung durch Motivation – Mitarbeiter für die Ziele des Unternehmens gewinnen, 5., überarbeitete Auflage, München 2014, S. 185 ff.

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