Kurzbeschreibung

Diese Übersicht unterstützt Sie bei der Erstellung von Stellenanzeigen.

Vorbemerkung

Die Arbeitshilfe unterstützt Sie bei der systematischen Erstellung einer professionellen Stellenanzeige. Die Hinweise sind darüber hinaus hilfreich für den gesamten Prozess der Personalgewinnung und -auswahl.

1. Auswahl des Mediums

Im Folgenden stehen Online-Stellenanzeigen im Fokus, da sowohl auf Seiten der Bewerber als auch bei Unternehmen Printanzeigen nur noch in wenigen Fällen Beachtung finden. Viele der Aussagen sind übertragbar, wobei für Printanzeigen Kosten in Abhängigkeit von Größe und Farbe eine bedeutende Rolle spielen. Zudem ist der Terminplan auf das – einmalige – Erscheinungsdatum abzustellen.

Stellenanzeigen sollten online am besten mittels Bewerbermanagement-Software per Klick auf vielen Kanälen parallel gepostet werden, darunter:

  • Business-Netzwerke
  • Soziale Netzwerke
  • (Micro-)Blogs
  • Arbeitgeberbewertungsportale
  • Jobbörsen (inkl. der Jobbörse der Agentur für Arbeit)

In jedem Fall sollte die Stellenanzeige auch auf der eigenen Karrierehomepage zu finden sein.

Dabei sollten Stellenanzeigen direkt mobil und zudem für Suchmaschinen, spezifisch Google for Jobs, optimiert werden. Damit eine Anzeige Chancen hat, in der Google Job Box zu erscheinen, müssen strukturierte Daten ergänzt werden. Dabei wird in diesem Fall die Domain von Unternehmen gegenüber Stellenbörsen präferiert berücksichtigt. Strukturierte Daten beziehen sich vorrangig auf Branche ("industry") und Arbeitsort bzw. Form der Arbeit ("joblocation und joblocationType") sowie einen eindeutigen Titel ("title"). Weitere Angaben, wie die Angabe zum Grundgehalt ("baseSalary"), aber auch formale Angaben, wie Ablaufdatum der Anzeige ("validThrough"), können einer besseren Platzierung zu Gute kommen.

2. Grundsatz: AIDA

Anders als bei Printanzeigen greift der AIDA-Grundsatz bei einer Online-Stellenanzeige erst, wenn diese gefunden wurde. Die Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization (SEO)) ist daher wichtig und wird nachfolgend noch einmal aufgegriffen.

Entsprechend dieses Grundsatzes sollte eine Stellenanzeige erstellt werden:

  • A (Attention): Aufmerksamkeit erregen (in erster Linie über die Gestaltung)
  • I (Interest): Erstes Interesse wecken (insbesondere über die Informationen zu Unternehmen und Stelle)
  • D (Desire): Wunsch nach der Position erzeugen (vorrangig über die Angebote des Unternehmens)
  • A (Action): Zum Handeln bringen (durch eine klare Bewerbungsaufforderung und geringe Hürden)

3. Wesentliche Inhalte

  1. Wir sind: Kurzvorstellung bzw. kurze Selbstdarstellung des Unternehmens
  2. Wir suchen: Positionsbezeichnung und zentrale Aufgaben (aus der Stellenbeschreibung)
  3. Wir erwarten: Anforderungen (aus dem Anforderungsprofil)
  4. Wir bieten: Leistungen des Unternehmens
  5. Wir bitten um: Aufforderung zur Bewerbung

3.1 Wir sind: Kurzvorstellung bzw. kurze Selbstdarstellung des Unternehmens

Produkte, Umsatz- und Mitarbeiterzahlen kann jeder Interessierte im Internet finden. Für die Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization (SEO)) und generell zur Orientierung sind zentrale Informationen, wie Branche und Standort, wesentlich. Im Text ist es wichtig, mit Spezifika zu punkten, darunter

  • Anekdoten zur Geschichte und Besonderheiten mit Blick auf die Lage oder andere Arbeitsbedingungen,
  • Hervorhebung der Kernmerkmale der Employer Brand,
  • Aussagen zu Kultur und Werten und Hinweise auf Visionen und Zukunftsstrategien.

3.2 Wir suchen: Positionsbezeichnung und zentrale Aufgaben

Konkrete und übliche Jobtitel bringen mehr (Reichweite) als kreative Namensgebungen. Es gilt: So kurz wie möglich und so aussagekräftig wie möglich. Allgemeine Begrifflichkeiten, wie Mitarbeiter oder Allrounder, sowie firmeninterne Bezeichnungen, haben hier nichts zu suchen. Die Anzeige wird sonst nicht gefunden. Bezüglich der Aufgabe steht die Nennung zentraler Ziele und 5 bis 8 Hauptaufgaben in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit im Fokus. Dieser Abschnitt steht nach Eye-Tracking-Untersuchungen und Befragungen von Jobsuchenden im Mittelpunkt. Es empfiehlt sich unbedingt, den Fokus auf eine aussagekräftige, attraktive und authentische Formulierung zu legen. Eine realistische Tätigkeitsvorschau bringt dabei nicht weniger, sondern mehr passende Bewerbungen.

Hinweis: Nicht nur AGG-konform, sondern auch Diversity-freundlich

  • Wichtig bei der Formulierung einer Stellenanzeige ist die Beachtung von §§ 1, 7, 11 AGG. Stellenanzeigen und Personalauswahl dürfen (von wenigen spezifischen Ausnahmen abgesehen) nicht an "Rasse", ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Identität der (potenziellen) Bewerber anknüpfen.
  • Eine Stelle ist zudem gem. § 7 TzBfG grundsätzlich immer auch in Teilzeit auszuschreiben (außer betriebliche Umstände sprechen dagegen). Die Möglichkeit der Teilzeitbesetzung vergrößert darüber hinaus das potenzielle Bewerberfeld.
  • Will das Unternehmen nicht von vornherein insbesondere weibliche Bewerberinnen ausschließen, empfiehlt es sich, nicht nur inhaltlich auf die Attraktivität der Stelle für Frauen zu achten, sondern auch auf weibliche Formulierungen und Wortwahl. Während Frauen von männlich kodierten Worten (wie dominant und wettbewerbsstark) abgeschreckt werden, ist die...

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