Primäre Intention des Konzepts "Return on Prevention" ist die Entwicklung einer belastbaren Kennzahl, die aufzeigt, in welchem Maße sich betriebliche Präventionsarbeit für ein Unternehmen lohnt. Bei der Entwicklung einer solchen Kennzahl orientierte man sich an der bekannten Kennzahl "Return on Investment" (ROI). Sie misst die Rendite des eingesetzten Kapitals, also, wie sich eine Investition lohnt. Angelehnt an diese Kennzahl wurde der Begriff "Return on Prevention" (RoP) geprägt.[1]

Einfache Präventionsbilanz ohne Anspruch auf eine exakte Ermittlung des Bilanzergebnisses

Dem RoP liegt die Idee einer "einfachen" Präventionsbilanz – im Sinne einer Gegenüberstellung von Nutzen und Aufwand (Kosten) – zugrunde (siehe Abb. 1). Ausgangspunkte für die Entwicklung waren v. a. die Konzepte der Sozial- und Ökobilanzierung. Wie bei diesen etablierten Bilanzierungen veranschaulicht die Präventionsbilanzierung ein ökonomisches Modell, das auf einer Vielzahl von vereinfachenden Annahmen beruht und nicht den Anspruch einer exakten Ermittlung des Bilanzergebnisses verfolgt. Beispielsweise wird die betriebliche Präventionsarbeit ohne Berücksichtigung einzelner Maßnahmen "als Ganzes" betrachtet. Desgleichen bleiben die Wirkungen des sozialen und technischen Fortschritts sowie die in gekauften Betriebsmitteln enthaltenen Sicherheitskosten unberücksichtigt.

Abb. 1: Präventionsbilanz

Durch die Kennzahl "Return on Prevention" wird der Präventionserfolg einer Organisation – also inwieweit die Ausgaben für Präventionsarbeit lohnend sind – veranschaulicht. Ausgaben kennzeichnen das Investitionsvolumen. Der für präventionsökonomische Zwecke aussagekräftige RoP bestimmt sich in Anlehnung an den Return on Investment (ROI) wie folgt:

 
Return on Prevention (RoP) = Rückflüsse aus der Präventionsarbeit (Präventionsnutzen)
Ausgaben für die Präventionsarbeit (Präventionskosten)

Grundlage der Methode zur Ermittlung des "Return on Prevention" ist eine vereinfachte Nutzen-Kosten-Analyse.

[1] Siehe hierzu insbesondere DGUV Report 1/2013: Berechnung des internationalen "Return on Prevention" für Unternehmen. Kosten und Nutzen von Investitionen in den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, https://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/dguv-rep1-2013.pdf sowie Karla Van den Broek u. a.: Sozioökonomische Kosten von arbeitsbedingten Unfällen und Erkrankungen, 2011, http://www.kooperationsstelle-hh.de/wp-content/ uploads/benosh_publication_111017_d.pdf.

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