Die Arbeitswelt 4.0 bietet Chancen und gleichzeitig fordert sie Führungskräfte sowie Mitarbeitende. Dies spiegelt sich im aktuellen Krankheitsgeschehen wider. So gingen laut dem Fehlzeiten-Report 2020 von Badura et al. im Jahr 2019 11,9 % aller Fehlzeiten auf psychische Erkrankungen zurück und belegten somit Platz 2 in Deutschland.[1]

Ein Achtsamkeitstraining und der Erwerb von Achtsamkeitskompetenzen helfen nachweislich dabei, Stress zu reduzieren und ihn besser zu bewältigen. Darüber hinaus sind weitere positive Effekte einer Achtsamkeitsintervention sowohl für das berufliche als auch das private Leben belegt. Allerdings ist kritisch anzumerken, dass ein Achtsamkeitstraining als ein Element der Betrieblichen Gesundheitsförderung zu betrachten ist und ausschließlich dann gelingt, wenn die Führungskräfte die Maßnahme unterstützen. Im Optimalfall nehmen die Führungskräfte ihre Vorbildfunktion wahr und nehmen selbst am Achtsamkeitstraining teil.

Abschließend zeigt Tab. 1 zusammenfassend die positiven Effekte von Achtsamkeit am Arbeitsplatz.

 
Achtsamkeitsbasierte Prozesse Mögliche arbeitsbezogene Effekte
Flexibilität in Antworten
  • verbesserte Entscheidungsfindung
  • verbesserte Kommunikation
reduziertes Nachdenken
  • verbesserter Umgang mit stressigen Umständen
  • kürzere Erholungsphasen
  • erhöhtes Selbstvertrauen und Wirksamkeit
  • besseres Lösen von Problemen
  • verbesserte Konzentration
  • bessere Nutzung soziale Unterstützungssysteme
Empathie
  • erhöhtes Gerechtigkeitsempfinden
  • reduziertes unsoziales Verhalten
  • erhöhtes Gefühl der Zugehörigkeit
  • verbesserte Führungsfähigkeit
affektive Regulierung
  • verbesserte Kommunikation
  • besserer Umgang mit stressigen Situationen
  • schnellere Erholung von negativen Erfahrungen
  • weniger Unfälle
verbesserte Selbstüberzeugung und Beständigkeit
  • erhöhtes Zielerreichungsbemühen
  • bessere Performance in beruflichen Aufgaben
  • schnelleres Auffassungsvermögen
  • erhöhte Zufriedenheit im Job
  • erhöhtes Commitment für das Unternehmen
  • erhöhte Kreativität
verbessertes Erinnerungsvermögen
  • reduzierte negative Affekte
  • verbesserte Fähigkeit, viele Anspruchsgruppen zu befriedigen
  • Fähigkeit unter Stress, Leistung zu bringen
besseres Vermögen, in die Zukunft zu blicken
  • weniger Bias in der Entscheidungsfindung
  • realistischere Erwartungen
  • weniger Frustration und Emotion

Tab. 1: Zusammenfassung positiver Effekte von Achtsamkeit am Arbeitsplatz[2]

[1] Badura/Ducki/Schröder/Klose/Meyer (Hrsg.) (2020): Fehlzeiten-Report 2020. Gerechtigkeit und Gesundheit. https://doi.org/10.1007/978-3-662-61524-9.
[2] Glomb/Duffy/Bono/Yang (2011): Mindfulness at Work. In Joshi/Liao/Martocchio (Hrsg.): Research in Personnel and Human Resources Management (Research in Personnel and Human Resources Management, Bd. 30, S. 115–157). Emerald Group Publishing Limited. https://doi.org/10.1108/S0742-7301(2011)0000030005.

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