Es ist festzustellen, dass der Kulturbegriff grundsätzlich eine gewisse Unschärfe mit sich bringt, und zu deutlich unterschiedlichen Auslegungen führen kann. Dies liegt daran, dass die Unternehmenskultur die "Grundgesamtheit gemeinsamer Werte, Normen und Einstellungen" darstellt, "welche die Entscheidungen, die Handlungen und das Verhalten der Organisationsmitglieder prägen"[2]. Diese Organisationsmitglieder bringen naturgemäß jedoch recht unterschiedliche eigene Werte und Einstellungen in die Organisation mit ein und haben daher auch eine unterschiedliche Vorstellung davon, welche davon in der Organisation verankert sein sollten. Vollzieht sich nun zusätzlich noch ein Wandel in der Organisation, der eine Veränderung der Werte verlangt, bietet dies sicherlich Einiges an Konfliktpotenzial. Für den agilen Wandel ist aber in hohem Grad entscheidend, inwieweit dieser auch kulturell innerhalb der Organisation verankert ist, denn nur bei entsprechend geschaffenen Strukturen und einer passenden verinnerlichten Haltung lässt sich auch von einer agilen Organisationskultur sprechen.

 
Praxis-Tipp

Stimmen gelebte Kultur und Unternehmensleitbild überein?

Inwieweit die agile Organisationskultur bereits etabliert ist, lässt sich in der Regel gut an den Unternehmenswerten, die üblicherweise im Unternehmensleitbild beschrieben sind, erkennen. Eine Schwierigkeit kann hierbei allerdings sein, dass jene Werte, die oft prominent und für jeden Besucher lesbar im Foyer platziert sind, sich nicht unbedingt mit denen decken, die innerhalb des Unternehmens auch tatsächlich gelebt werden.

[2] Vgl. Gabler, Wirtschaftslexikon.

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