Innere Kündigung: Ursachen, Folgen und Handlungsempfehlungen / 3.2 Verhalten und Persönlichkeit der Mitarbeiter

Abb. 3: Verhalten und Persönlichkeit der Mitarbeiter

Arbeitsunzufriedenheit gilt als Grundlage für das Entstehen einer inneren Kündigung. Unzufriedenheit entsteht aus einer Differenz zwischen Erwartung und Tatsache. Jeder Mitarbeiter hat seine eigenen Erwartungen, die geprägt sind von seiner inneren Haltung, seinen Erfahrungen und seiner Persönlichkeit. Wenn folgende Mängelwahrgenommen werden und die Veränderungsbemühungen ins Leere laufen, wird entweder eine innere oder eine äußere Kündigung als Reaktion folgen:

• Tätigkeiten und Arbeitsaufgaben entsprechen nicht den Erwartungen, schlechte Aufgabenpassung
• Über- oder Unterforderung, weil die Aufgabenpassung Stress auslöst
• Arbeitsbedingungen werden als ungenügend empfunden
• Führungsstil und Führungsverhalten des Vorgesetzten ist mangelhaft, z. B. kein Feedback, intransparente Kommunikation
• Keine Mitgestaltungsmöglichkeiten und dadurch keine Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung
• Keine konstruktive und achtsame Teamführung
• Streitigkeiten mit Kollegen oder sogar Mobbing
• Fehlende Anerkennung und Wertschätzung durch den Vorgesetzten und auch durch Kollegen
• Stetiger und hoher Leistungsdruck
• Intransparenz wie die Führungskraft mit Lohnerhöhungen und Beförderungen der Mitarbeiter umgeht
• Fehlende Perspektiven und Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens.
• Fehlende Förderung der persönlichen Entwicklung (z. B. Kompetenzaufbau, Potentialförderung)

Neben diesen als Mängel empfundenen Einflussfaktoren kann der Mitarbeiter selbst die Arbeitssituation dekonstruktiv beeinflussen. Angst und Unsicherheit spielen dabei eine große Rolle. Zum Beispiel lehnt er alles aus Angst vor Veränderungen in der Organisation oder in den Arbeitsaufgaben ab, was zu einer unbekannten, unbeherrschbaren Situation führen könnte. Seine Erwartungen werden in Veränderungsprozessen stetig infrage gestellt. Zudem kann von vornherein ein wenig engagierter Mitarbeiter durch mangelnde Konfliktfähigkeit eine Herausforderung für die Führungskraft werden.