Je nach Bedarf und Zielsetzung des Benchmarking wird der Teilnehmerkreis unterschiedlich zusammengesetzt. Mögliche Benchmarking-Partner sind:

  • Interne Partner
  • Kunden/Lieferanten
  • Direkte Wettbewerber
  • Wettbewerber in Randbereichen
  • Branchenexterne Unternehmen mit hoher Prozess- oder Produktvergleichbarkeit
  • Branchenexterne Unternehmen mit analogen Prozessen oder Produktfunktionen

Hinsichtlich der unterschiedlichen Teilnehmerkreise lassen sich folgende Arten des HR-Benchmarking unterscheiden.

Internes Benchmarking:

Internes Benchmarking ist in vielen Vertriebsorganisationen bereits die Regel und wird zunehmend auch in anderen Unternehmensbereichen angewandt. Insbesondere in dezentral organisierten Unternehmen kann internes Benchmarking zu einer deutlichen Leistungssteigerung führen. In der Regel werden mit internem Benchmarking folgende Ziele verfolgt:

(1) Transparenz und Controlling: Straffung der Steuerung der dezentralen Arbeit durch einen kontinuierlichen Vergleich der dezentralen Zielerreichung und Performance.

(2) Ansporn: Schaffung eines teamfähigen Leistungsanreizes für die dezentralen Einheiten, im oberen Bereich der Zielerreichung und Performance liegen zu wollen.

(3) Lernen von den Besten: Die Erfolgsfaktoren der besten dezentralen Einheiten sollen für die übrigen Einheiten transparent werden und zur Nachahmung anregen.

World Class Benchmarking:

Die anspruchvollste Form des Benchmarkings, die theoretisch den höchsten Erkenntnisgewinn verspricht, ist das "World Class Benchmarking": eine Organisation sucht sich den (vermeintlich) Weltbesten zum Beispiel in der Beherrschung eines bestimmten Prozesses, und zwar unabhängig von der Branche. Die zum Teil in völlig fremden Branchen identifizierten "Best Practices" gilt es zu analysieren und auf die eigenen Geschäftsprozesse zu übertragen. Wenn ein schillerndes Weltklasse-Beispiel benötigt wird, um eine Organisation wachzurütteln, kann die Weltklasse den richtigen Vergleichsmaßstab liefern. Wenn aber die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse im Vordergrund steht, wird die Weltklasse eher Zweifler auf den Plan rufen, die die Vergleichbarkeit der Prozesse und damit der verwertbaren Erkenntnisse hinterfragen. Denn die geforderte Übertragung auf die eigenen Geschäftsprozesse kann sehr komplex sein und die nutzbringende Verwertung der Erkenntnisse konterkarieren.

Community Benchmarking:

Das Benchmarking im Rahmen einer definierten Fokusgruppe oder Interessensgemeinschaft (Community) bietet die Möglichkeit, die von vielen Teilnehmern gewünschte Ausgewogenheit zwischen Erkenntnisgewinn und Komplexität herzustellen. In vielen Fällen ist es eine Gruppe von etwa fünf bis zehn Unternehmen mit ähnlicher Zielsetzung, die das Fundament für den Aufbau einer Benchmarking Community bilden. Steht das Untersuchungsdesign, können im weiteren Projektverlauf weitere Community Teilnehmer hinzugewonnen werden.

Die Vorteile des Community Benchmarking liegen auf der Hand:

  • Eine Benchmarking Community kann die Grundelemente eines Benchmarkings (Benchmarking-Gegenstand, Outputgrößen, Einflussfaktoren) gemeinsam und passgenau definieren und somit zu einer akzeptierten Datenbasis kommen.
  • Eine Benchmarking Community erarbeitet umsetzungstaugliche Erkenntnisse. Da von Anbeginn an die Kerngruppe von initiierenden Unternehmen die Datenbasis erarbeitet hat, wird ein recht großes Vertrauen in Aussagekraft und Vergleichbarkeit der Benchmarkingdaten erzeugt. Und da Unternehmen mit vergleichbaren Zielsetzungen die Community bilden, wird ein hoher Umsetzungsdruck erzeugt: "Wenn die anderen es schaffen, eine so hohe Performance hinzubekommen, warum sollte uns das nicht gelingen?"
  • Eine Benchmarking Community kann stabile Spielregeln für ein kontinuierliches Benchmarking festlegen. Benchmarking sollte kontinuierlich durchgeführt werden, denn Orientierung an den Besten bedeutet auch "Schießen auf ein sich bewegendes Ziel" – auch die Besten werden besser und neue Best Practices werden möglicherweise in anderen Unternehmen neu entwickelt. In eingespielten Benchmarking Communities lassen sich die Spielregeln für kontinuierliches Benchmarking leicht festlegen.
  • Eine Benchmarking Community tauscht sich auch über den anonymen Datenaustausch hinaus regelmäßig aus. In bilateralen Gesprächen legen so manche Teilnehmer ihre Daten offen und in gemeinsamen Workshops werden Umsetzungserfahrungen ausgetauscht und neue Aspekte in das Benchmarking eingebracht.

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