Die Versorgung der Bandscheibe erfolgt nicht über Blutgefäße, sondern durch einen Pump- und Saugmechanismus. D. h., wechselnde Druckbelastungen (Be- und Entlastung) sorgen für einen Wasserstrom von den Wirbelkörpern in die Bandscheibe und von der Bandscheibe in die Wirbelkörper. Dadurch werden Nährstoffe in die Bandscheibe hinein transportiert und Abfallprodukte entsprechend wieder heraus transportiert.[1] Da sich die Bandscheibe ausschließlich über diesen Pump- und Saugmechanismus ernährt, sorgen Bewegungen also für bessere Stoffwechselbedingungen.

Bei länger andauernden Kompressionsbelastungen, wie z. B. beim Stehen oder Sitzen, kommt es daher auch zu einem Flüssigkeitsverlust der Bandscheibe, der in der nachfolgenden Erholungszeit- bzw. Entlastungszeit wieder ausgeglichen werden muss. Dies ist auch ein Grund dafür, warum sich die Körperhöhe von Erwachsenen im Tagesverlauf um etwa 1 bis 2 cm reduziert. In entlastender Körperposition, wie z. B. in Rückenlage, kann die Bandscheibe dann wieder Flüssigkeit mit Nährstoffen aufnehmen und nimmt an Höhe zu. Ein regelmäßiger Belastungswechsel ist somit eine elementare Voraussetzung für ihre Funktionstüchtigkeit.

[1] Gottlob: Differenziertes Krafttraining, 2. Aufl., Elsevier, München 2007.

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