Ergonomie ist kein Luxus, sondern betriebswirtschaftlich sinnvoll, denn ein Großteil der arbeitsbedingten Erkrankungen und Unfälle in Industrie und Handel wird durch mangelhafte Arbeitsgestaltung und -organisation mit verursacht. So erstaunt, dass das wirtschaftliche und rechtliche Gebot für jeden Unternehmer in der betrieblichen Praxis nicht ankommt.

Zitat

Es kann leicht anhand von Beispielen gezeigt werden, dass von einer systematischen und institutionalisierten ergonomischen Arbeitsgestaltung in der Mehrzahl der Betriebe nicht ausgegangen werden kann.

Zitat

Eine "flächendeckende" Berücksichtigung ergonomischer Anforderungen bei der Bewertung und Auslegung von Arbeitsplätzen … ist nur von der Großindustrie leistbar. Viel wichtiger wäre eine Umsetzung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse im Mittelstand, denn der Mittelstand stellt etwa 90 bis 95 Prozent aller Betriebe dar.[1]

Die "Kosten" von Maßnahmen der Verhaltensergonomie sind vergleichsweise niedrig, haben geringe Eingriffe in die Organisationsstruktur zur Folge, aber ihre Wirkungen erfolgen eher langsam und zeitverzögert. Maßnahmen der Verhältnisergonomie zeigen dagegen eine schnelle Wirkung, sind aber mit hohen Kosten und stärkeren Eingriffen in die Organisationsstruktur verbunden.[2]

Wenn das, was sich in Einzelteile ausdifferenziert, über die Systemergonomie mit Ihrer Schnittstellenoptimierung wieder für den gesamten Produktionsprozess zusammengefügt wird, dann wird das Gesamtsystem leistungsfähiger und im globalen Wettbewerb überlebensfähig bleiben.

 
Wichtig

Schnittstellenoptimierung ist in der Ergonomie und in der Praxis gefragt

Das Arbeitssystem ist so leistungsfähig wie

  • das schwächste Glied,
  • die schwächste Schnittstelle zwischen den einzelnen Gliedern.
[1] Rühmann: Ergonomische Bewertung und Gestaltung von Produktionsarbeitsplätzen – nur eine Frage der Unternehmenskultur?, Ergonomie aktuell, Ausgabe 005, 2004, S. 2–6.
[2] Rühmann: Ergonomische Bewertung und Gestaltung von Produktionsarbeitsplätzen – nur eine Frage der Unternehmenskultur?, Ergonomie aktuell, Ausgabe 005, 2004, S. 2.

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