Gehaltsmodelle
Einheitsgehalt: Alle Mitarbeiter erhalten den gleichen Lohn, auch bei unterschiedlichen Tätigkeiten.
Positive Effekte Stolperfallen
  • Gleiche Wertschätzung für alle! Organisationen drücken damit aus: Wir brauchen alle Mitarbeiter in gleichem Maße. Klares Statement nach innen und außen (insbesondere Bewerber).
  • Einheitsgehalt wirkt prägend für die Kultur. Kultur und Wir-Gefühl pitchen gegen Geld.
  • Zeitgewinn: Man muss sich nicht mit Leistungsmessung und Gehaltsgesprächen beschäftigen (bis auf die Festlegung der Gehaltshöhe).
  • Aufwand für Gehaltsverhandlungen und Gehaltanpassungen entfällt.
  • Das Einheitsgehalt umgeht die selten lösbare Herausforderung, Leistung messbar zu machen.
  • Organisationen können Verluste ausgleichen, indem sie in schlechten Jahren das Einheitsniveau senken. Sind die Gründe transparent, zeigen sich Beschäftigte meist dazu bereit.
  • Gefühlte individuelle Ungerechtigkeit, wenn jemand die eigene Leistung höher bewertet als die der anderen.
  • Für am Markt gesuchte Beschäftigte, die über Spezialkenntnisse zum Beispiel im MINT-Bereich verfügen, kann der Einheitslohn Gehaltseinbußen bedeuten.
  • Beschäftigte, die mehr verdienen als am Markt üblich, bleiben möglicherweise allein wegen des Gehalts, nicht wegen der Kultur oder Arbeitsmotivation.
Mitarbeiterbeteiligung: Hierzu gehört nicht nur die Beteiligung der Mitarbeiter in Form von Aktien, sondern auch durch eine Form der Wir-Prämie: Der Gewinn des Unternehmens wird zu gleichen Teilen oder nach (gemeinsam) festgelegten Kriterien (z. B. im Verhältnis der Grundgehälter) an alle verteilt.
Positive Effekte Stolperfallen
  • Gefühlte Mitunternehmerschaft, Mitarbeiter fühlen sich stärker verbunden und gleichzeitig (mit-)verantwortlich für das Unternehmen.
  • Organisationen können Verluste ausgleichen, indem sie in schlechten Jahren auf eine Ausschüttung verzichten.
  • Größeres Risiko durch eine geringere Investment-Streuung.
  • Mitarbeiter ist beteiligt, kann aber nicht unbedingt (zumindest bei Großunternehmen, Aktienpaket) mitentscheiden. Dies kann zu Dissonanzen führen.
Wunschgehalt: Die Mitarbeiter legen selbst fest, was sie gern verdienen würden und alle arbeiten gemeinsam im Unternehmen daran, das Wunschgehalt zu erreichen.
Positive Effekte Stolperfallen
  • Jeder wird zum Beteiligten des Wachstums. Durch die Zielsetzung geschieht eine Ausrichtung auf die Zukunft.
  • Die Organisation dient den Bedürfnissen der Mitarbeiter. Jeder erhält so viel, wie er oder sie sich aus dem gemeinsam "Gehaltstopf" zugesteht.
  • Hohe Eigenverantwortung sowie Verantwortung für die Organisation.
  • Das Wunschgehalt erfordert die Bereitschaft zur Selbstreflexion und solidarischem Denken – und somit eine hohe Reife der Mitarbeitenden.

    Es können sich unterschiedliche Wertesysteme offenbaren und zu Konflikten führen. Ein hoher Reflexionsgrad der Gesamtorganisation ist erforderlich.

Selbstgewähltes Gehalt: Die Beschäftigten legen ihr Gehalt selbst fest, meist mittels Selbst- und Fremdeinschätzung. Kostenstrukturen und Geldflüsse müssen dafür transparent, verständlich und einordbar sein.
Positive Effekte Stolperfallen
  • Hohe Eigenverantwortung sowie Verantwortung für die Organisation.
  • Transparenz der eigenen Leistung: Offene Feedbackkultur und Klarheit, was man für Gehaltssteigerung leisten muss.
  • Hohe Erwartungshaltung: Druck auf die Einzelnen, die eigene Einschätzung auch einzuhalten und zu performen.
  • Wettbewerb mit den Kollegen, offene Feedbackkultur kann zu Diskussionen führen.
Bezahlung nach Rollen und Kompetenzen: Nicht feste Position oder Leistung bestimmen das Gehalt, sondern die tatsächliche Entwicklung und das Aufgabenfeld eines Mitarbeiters.
Positive Effekte Stolperfallen
  • Agile Vergütung: Sie verändert sich je nach Rolle.
  • Die Vergütung spiegelt die Flexibilität der Organisation, z. B. im Projektgeschäft.
  • Klares System, das, wenn es einmal steht, Besitzstandwahrung entgegenwirkt.
  • Es bleiben die Fragen: Wie definiert man, was eine Rolle und was Führung wert ist? Wie gewichtet man ggf. verbleibende disziplinarische Aufgaben?
  • Wenn neue Rollen entstehen oder Rollen sich verändern, müssen Organisationen das komplette System neu bewerten – Zeitaufwand.
Gehaltsformeln und Gehaltsrechner: Mitarbeiter – und teilweise auch Bewerber – können direkt anhand bestimmter Kriterien errechnen, was sie verdienen.
Positive Effekte Stolperfallen
  • Durch die Auswahl, Kombination und Gewichtung der Kriterien sendet die Organisation eine klare Botschaft für Beschäftigte und Bewerber, was sie be- und entlohnt.
  • Unternehmen können Veränderungen in ihrer unternehmerischen oder kulturellen Ausrichtung in der Formel verankern und damit glaubhaft kommunizieren.
  • Keine Gehaltsgespräche und Gehaltsverhandlungen.
  • Wer zu viele Faktoren kombiniert, erkennt kaum noch, welche Faktoren motivierend wirken können.
  • Welche Steuerungswirkung Organisationen konkret erzielen, erkennen sie erst im Verlauf.
  • Wenn die Organisation das Modell anpasst, kann es zu deutlichen Gehaltssprüngen oder auch Fehlanreizen ...

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