Ausschlaggebende Größen für dieses Funktionsmaß sind:

  • Sehachse,
  • Sehentfernung,
  • Sehbereiche.

3.2.1 Sehachse

Die Sehachse ist die Verbindungslinie zwischen einem fixierten Objekt und dem Mittelpunkt der Netzhautgrube; sie verläuft näherungsweise mit der Blicklinie (Verbindung fixiertes Objekt – mechanischer Augendrehpunkt). Sie ist körperhaltungsabhängig und ergibt sich aus der Auslenkung des Kopfes und der Augen gegenüber der Waagerechten.

Die in Abb. 9 angegebenen Werte für die Normallage der Sehachse im Stehen und im Sitzen sind durch die entspannte Kopf- und Augenhaltung festgelegt.

Abb. 9: Sehachse

3.2.2 Sehbereiche

In Abhängigkeit davon, ob Augen und/oder Kopf bewegt werden, ergeben sich verschiedene Sehbereiche für den Menschen. Es wird zwischen folgenden 3 grundsätzlichen Bereichen unterschieden:

  • Gesichtsfeld,
  • Blickfeld,
  • Umblickfeld.

Bei allen Bereichen muss zwischen monokularem und binokularem Sehen unterschieden werden. Die im Folgenden angegebenen Werte beziehen sich auf das binokulare Sehen.

Gesichtsfeld

Das Gesichtsfeld ist der visuelle Wahrnehmungsbereich bei unbewegtem Kopf und unbewegten Augen. Der Raum, in dem scharf gesehen werden kann, ist im Vergleich zu dem gesamten Gesichtsfeld relativ klein und bildet einen Kegel von ca. 1° Sehwinkel (Abb. 10).

Abb. 10: Schematische Darstellung des zentralen und peripheren Sehens[1]

Außerhalb dieses kleinen Bereichs werden nur noch starke Kontraste und Bewegungen der Sehobjekte wahrgenommen. Es ist zu beachten, dass die maximale Ausdehnung des Gesichtsfelds interindividuell verschieden ist. Im Gesichtsfeld sind Sehobjekte anzuordnen, die gleichzeitig überwacht werden müssen.

Im Gegensatz zum Gesichtsfeld, welches über den Wahrnehmungsbereich definiert wird, ist für das Blickfeld der Sehbereich ausschlaggebend, der vom Menschen fixiert werden kann.

Blickfeld

In dem Blickfeld können bei ruhendem Kopf und bewegten Augen die Sehobjekte nacheinander fixiert werden.

Das so definierte maximale Blickfeld wird allerdings vom Menschen i. d. R. nicht genutzt, da der Kopf bei großen Winkeln bereits unbewusst mit in die Bewegung einbezogen wird. Das optimale Blickfeld umfasst einen Winkel von ± 15° (vgl. Abb. 11). Dies ist bei der Gestaltung zu beachten; wichtige Anzeigen sind dementsprechend im optimalen Blickfeld zu positionieren.

Abb. 11: Optimales und maximales Blickfeld

Umblickfeld

Das Umblickfeld ist der bei ruhendem Körperrumpf, bewegtem Kopf und bewegten Augen fixierbare Raumsektor des Sehraums.

In diesem Bereich sind Objekte anzuordnen, die in häufigem Wechsel nacheinander anzublicken sind.

[1] Grandjean, 1991.

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