12 Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit / 2 Fürsorge – Arbeitsschutz und Gefährdungsbeurteilung neu positioniert

Die "Corona-Arbeitsschutzverordnung" wird sicherlich nicht das Wort des Jahres. Aber der Begriff steht für das Bild, das sich wandelt. Der Fürsorgepflicht wird mehr Beachtung geschenkt. Die Pandemie hat gezeigt, dass eine Gefährdungssituation die betriebliche Tätigkeit massiv beeinträchtigen kann. Über das Notfallangebot von Desinfektion, Masken und Corona-Test hinaus hat die Gefährdungsbeurteilung – die präventive Betrachtung der Arbeitsumgebung – an Stellenwert gewonnen. Die technischen Regeln der Berufsgenossenschaften, die Gesetze zu Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sind notwendig. Wichtiger, da nachhaltiger, ist der Gedanke der Prävention.

Der Begriff "Care" hat eine ökologische Bedeutung. Aber in der Personalpolitik meint er auch "Fürsorge" – und zwar jenseits der klassischen Arbeitsmedizin mit den Angeboten zu Notfallbetreuung, Grippeschutzimpfungen, Sehtest, Krebsvorsorge, Durchführung der klassischen Befähigungsnachweise, Notfallversorgung und fachmedizinischer Beratung der Arbeitssicherheit. Das neue "Care" kümmert sich professionell um die Aspekte der Prävention. Es geht um den physischen und psychischen Zustand, es geht um den achtsamen Umgang, und es geht um die (Wieder)-Entdeckung des demografischen Wandels. "Care" steht als Messlatte für Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit.

Diese Instrumente haben eine hohe Akzeptanz und verlangen nicht nach einem großen Budget. Möglich ist auch, "Care" für Dritte zu zeigen: ein Freiwilligentag, eine Aktion für die Umwelt. Zum Beispiel gehen die Auszubildenden im ersten Lehrjahr ein soziales Projekt an, renovieren einen Spielplatz, pflanzen Bäume, bauen ein Insektenhotel. Das ist einfach, aber wirkungsvoll.

Eine weitere Ausprägung von "Care" ist mit dem Begriff der Beschäftigungssicherung verbunden. Die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist nach wie vor ein Nachhaltigkeitsfaktor. Daher greifen auch viele Standortsicherungsvereinbarungen den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen auf, um diesen Stressfaktor aus dem Spielfeld zu nehmen.