Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) sind nach wie vor die häufigste Ursache von Arbeitsunfähigkeit in Deutschland und bedingen enorme sozioökonomische Kosten. Grund dafür ist, dass MSE häufig mit langen Ausfallzeiten verbunden sind. Etwa jeder Zweite klagt über Beschwerden und knapp ein Viertel der Arbeitsunfähigkeitstage sowie rund 23 Mrd. EUR Ausfall an Bruttowertschöpfung sind auf diese Krankheitsart zurückzuführen, auch wenn sie an der Gesamtheit der gemeldeten Arbeitsunfähigkeitsfälle lediglich 17 % ausmachen. Dabei haben Rückenschmerzen einen großen Anteil.

Das Spektrum der Ursachen von MSE ist breit gefächert: von körperlich belastenden Tätigkeiten (z. B. schweres Heben und Tragen, Ziehen und Schieben, Arbeiten in Zwangshaltung, repetitive manuelle Tätigkeiten etc.) bis hin zu bewegungsarmen Tätigkeiten, wie sie z. B. im Büro und/oder bei Tätigkeiten mit langem Stehen vorkommen. Arbeitsbelastungen können in jeder Branche und allen Tätigkeitsfeldern auftreten und zu Verspannungen oder sogar Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems führen. Die damit verbundenen Einschränkungen können die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit entsprechend mindern oder sogar vollständig reduzieren.

Daher verwundert es nicht, dass im Jahr 2014 rund 21.900 Menschen wegen MSE frühzeitig aus dem Berufsleben ausschieden.[1] Mit dem demografischen Wandel und der anstehenden Erhöhung des Renteneintrittsalters gehen in Bezug auf die Prävention von MSE weitere Herausforderungen einher, da gerade ältere Arbeitnehmer zunehmend an MSE leiden. Abgesehen von den bereits genannten Entstehungsgründen für MSE können die Ursachen auch psychischer bzw. psychosozialer Natur sein, z. B. gilt geringe soziale Unterstützung als Risikofaktor für Rückenschmerzen.

[1] Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014. Unfallverhütungsbericht Arbeit, Dortmund 2016.

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