Keine rückwirkende Nachholung der Unterrichtung des Betriebsrats bei Neueinstellung
Der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) lag die Einstellung eines Mitarbeiters zugrunde, den die Arbeitgeberin zunächst fälschlicherweise als leitenden Mitarbeiter angesehen hatte.
Arbeitgeberin unterrichtet den Betriebsrat lediglich und holt keine Zustimmung ein
Die in diesem Verfahren beteiligte Arbeitgeberin hatte einen neuen "Branch Manager" eingestellt. Irrtümlich hielt sie diesen für einen leitenden Angestellten gem. § 5 Abs. 3 und Abs. 4 BetrVG. Aufgrund dessen hatte sie den Betriebsrat lediglich nach § 105 BetrVG über die Einstellung unterrichtet. Eine Zustimmung nach § 99 Abs. 1 BetrVG hatte sie nicht eingeholt.
Nachdem der Betriebsrat deshalb beim Arbeitsgericht einen Antrag auf Aufhebung der Einstellung nach § 101 BetrVG gestellt hatte, unterrichtete die Arbeitgeberin im Anschluss an den Gütetermin den Betriebsrat rückwirkend über das Arbeitsverhältnis.
BAG: Unterrichtung kann nicht nachgeholt werden
Vor dem BAG hatte der Antrag des Betriebsrats Erfolg. Das Gericht urteilte, dass die Arbeitgeberin nach § 101 Satz 1 BetrVG verpflichtet sei, die Einstellung des Arbeitnehmers aufzuheben.
Das BAG führte in seiner Entscheidung zunächst aus, dass es sich bei der Einstellung des Arbeitnehmers um eine mitbestimmungspflichtige personelle Maßnahme i. S. d. § 99 Abs. 1 Satz 1 BetrVG handele.
Im vorliegenden Fall hatte der Betriebsrat der Einstellung jedoch nicht ausdrücklich zugestimmt. Eine Zustimmungsfiktion nach § 99 Abs. 3 Satz 2 BetrVG kam hier auch nicht in Betracht, da hierfür Voraussetzung sei, dass der Betriebsrat im Vorfeld durch den Arbeitgeber ordnungsgemäß unterrichtet wurde. Diese lag hier jedoch nicht vor.
Betriebsrat muss beteiligt werden, bevor die Entscheidung getroffen wird
Das Gericht begründete dies damit, dass es für das Mitbestimmungsrecht grundsätzlich erforderlich sei, dass der Betriebsrat zu einer Zeit beteiligt wurde, zu der noch keine abschließende und endgültige Entscheidung getroffen worden war. Soweit er erst nach Aufnahme der tatsächlichen Beschäftigung hierüber unterrichtet werde, sei dies nicht fristgerecht und damit nicht ordnungsgemäß i. S. v. § 99 Abs. 1 BetrVG (BAG, Beschluss v. 21.11.2018, 7 ABR 16/17).
Sachverhalt
-
Beginn der TV-L-Tarifrunde 2026
6.661
-
Urlaubsübertragung und Urlaubsverfall im öffentlichen Dienst
2.0692
-
Krankmeldung im öffentlichen Dienst
1.7691
-
Entgelttabelle TV-L
1.694
-
TVöD-Tarifrunde für Kommunen und den Bund 2025: Redaktionsverhandlungen abgeschlossen
1.125
-
Urlaubsanspruch auch bei Erwerbsminderungsrente
1.118
-
Entgelttabelle TVöD/VKA
987
-
Entgelttabelle TVöD - Sozial- und Erziehungsdienst
805
-
Hilfsweise ordentliche Kündigung „zum nächstmöglichen Termin“
658
-
Keine Jahressonderzahlung nach § 20 TVöD bei Renteneintritt
5092
-
Theaterintendant ist Arbeitnehmer
22.12.2025
-
Schleswig-Holstein plant Prüfung von Bewerbern für Staatsdienst durch Verfassungsschutz
18.12.2025
-
Das sind die wichtigsten Themen für Personaler im öffentlichen Dienst zum Jahreswechsel
17.12.2025
-
Richterin mit Kopftuch
09.12.2025
-
Beginn der TV-L-Tarifrunde 2026
03.12.2025
-
VGH erleichtert Ausbildung für geduldete Geflüchtete in der Altenpflege
27.11.2025
-
Urlaubsübertragung und Urlaubsverfall im öffentlichen Dienst
24.11.20252
-
Besoldung von Beamten in Berlin war verfassungswidrig
19.11.2025
-
Pflegekräfte bekommen mehr Kompetenzen
07.11.2025
-
Krankgeschriebener Lehrer tritt in Kochshows auf
30.10.2025