Einbußen in Millionenhöhe wegen Personalmangels in der Steuerverwaltung
Die fehlenden Stellen in der Steuerverwaltung schätzt Kai Rosenberger als Landeschef des Beamtenbunds auf ca. 500. Bei einer Nichtbesetzung von 10 Stellen bei den Konzernprüfern würden 100 Millionen Euro im Jahr verloren gehen. Der komplette jährliche Steuerausfall wird auf 350 Millionen Euro geschätzt. Baden-Württemberg sei das bundesweite Schlusslicht was die Anzahl der Finanzbeamten betrifft. Rosenberger sieht es vor dem Hintergrund der Steuergerechtigkeit zudem kritisch, dass die Bürger zur Kasse gebeten werden, während die Kapazitäten dort nicht ausreichen, wo richtig Geld zu holen wäre.
Der Beamtenstatus muss attraktiver gestaltet werden
Obwohl die Zugangsvoraussetzungen für den Nachwuchs zur Steuerverwaltung bereits gelockert wurden, können die fehlenden Stellen nicht besetzt werden. Bereits 2013 wurde die abgesenkte Eingangsbesoldung zurückgenommen. Auch eine Rücknahme der 2013 vorgenommenen Kürzungen bei der Beihilfe sind geplant. Rosenberger kann nicht verstehen, weswegen der Beamtenstatus trotz Nachwuchsproblemen bisher derart unattraktiv gestaltet wird. Ein sicherer Arbeitsplatz sei in Zeiten historisch niedriger Arbeitslosigkeit kein Faustpfand mehr. Gebaut werden solle vielmehr auf flexible Arbeitszeiten, Teilzeit-Möglichkeiten sowie Telearbeitsplätze. Denn die Konkurrenz schläft nicht: Steuerberatungskanzleien zahlen exorbitante Gehälter und angesichts einer Arbeitszeit von 35 Wochenstunden in der Metall-Industrie sei die 41-Stunden-Woche bei Beamten ebenfalls nicht zu rechtfertigen.
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