GdW-Rahmenvereinbarung: Serielles und modulares Bauen 2.0

Es gibt eine neue Rahmenvereinbarung für serielles und modulares Bauen: 25 durchgeplante Konzepte hat der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW darin aufgenommen. Die 20 ausgewählten Anbieter sollen den sozial orientierten Vermietern ideale Konditionen bieten.

Die Rahmenvereinbarung entstand in einem aufwändigen Prozess in den vergangenen sieben Monaten des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW im Team mit der Deutschen Bauindustrie und dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Die Vereinbarung umfasst 25 innovative Angebote für den seriellen und modularen Wohnungsbau.

Serielles und modulares Bauen: Die vereinbarten Preise

Die Angebote reichen von Holzbau über Stahlbeton bis hin zu Hybridbauweisen, die Spanne der Preise für die Modellgebäude zwischen 2.370 und 4.370 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Der Medianwert liegt bei rund 3.200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und damit unter den durchschnittlichen Preisen für Mehrfamilienhäuser im Jahr 2022. Die Preise sind auf fünf Jahre festgeschrieben und dürfen nur Grundlage festgelegter Material- oder  Baupreisindizes angepasst werden. Auch Mengeneffekte sollen beim Sparen helfen.

"So sollen die sozial orientierten Wohnungsunternehmen wieder in die Lage versetzt werden, Wohnungen zu Mieten von neun bis zwölf Euro zu errichten", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von GdW und BMWSB. Teilgenommen an der Ausschreibung haben 20 Bieter.

Informationen zur Rahmenvereinbarung 2.0 mit Bieter-Liste

Weitere Vorteile der Rahmenvereinbarung 2.0

Für Wohnungsunternehmen bietet die Rahmenvereinbarung laut GdW den Vorteil, dass die Angebote mit geringerem Aufwand lokal angepasst realisiert werden können. Das bringe einen deutlichen Zeitgewinn, da nicht einzeln in jedem Unternehmen und für jedes Projekt erneut europaweit ausgeschrieben werden müsse. Die Vorlaufzeiten für Bauvorhaben werden dadurch wesentlich verkürzt.

Weitere Pluspunkte: Durch Vorfertigung von Bauteilen im Werk werde die Baustellenzeit vor Ort im Schnitt auf rund sechs Monate verkürzt, heißt es in der Mitteilung. Damit die Gebäude für städtebauliche und gestalterische Qualität stehen, saßen auch Vertreter der der Bundesarchitektenkammer (BAKBAK) in der Jury. Ausgewählt wurde nach ökonomischen Kriterien und gleichgewichtet nach Kriterien der Kategorie Qualität und Innovation. Die ökologische Qualität floß zu einem Drittel in die Bewertung ein.

Rahmenvereinbarung 1.0: Prototypen und ein Factsheet

Der GdW hatte erstmals 2018 gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), dem HDB und der BAKBAK zusammengearbeitet. Heraus kam die erste Rahmenvereinbarung als eine konkrete Maßnahme aus dem Bündnis bezahlbarer Wohnraum von 2017, die im Jahr 2023 wie geplant nach fünf Jahren Geltungsdauer ausläuft. Ausgewählt wurden damals neun Modellgebäude, für die die Kosten zwischen 2.000 und 3.200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche lagen – und damit laut GdW unter den durchschnittlichen Herstellungskosten für Mehrfamilienhäuser in Deutschland.

Factsheet zur Rahmenvereinbarung für serielles und modulares Bauen 2018 (PDF)

"Wir brauchen Tempo beim Wohnungsbau. Mit dieser neuen Rahmenvereinbarung kommen wir jetzt gemeinsam einen Schritt weiter, um beim Planen und Bauen der dringend benötigten Wohnungen schneller zu werden", sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz bei Präsentation der Variante 2.0.


Das könnte Sie auch interessieren:

Serieller Wohnungsbau – wo sich Kosten sparen lassen

Ökostandards runter, Steuervorteile hoch: Das plant die Ampel

Teurer Wohnungsbau: Geywitz will Kostencheck bei DIN-Normen

dpa
Schlagworte zum Thema:  Wohnungswirtschaft, Wohnungsbau