Heizsysteme lassen sich grundlegend in Einzelheizungen, Sammelheizungen und Fernheizungen unterscheiden. Einzelheizungen versorgen einzelne Räume direkt mit Wärme. Sammelheizungen hingegen zentralisieren die Wärmeerzeugung für ein gesamtes Gebäude oder mehrere Wohnungen. Fernheizungen versorgen mehrere Gebäude oder gar ganze Stadtteile von einer zentralen Wärmequelle aus, die oft Abwärme aus industriellen Prozessen oder Kraftwerken nutzt.

5.2.1.1 Einzelheizung

Einzelheizungen stellen eine traditionelle und weit verbreitete Methode dar, um spezifische Räume in einem Gebäude zu beheizen. Sie arbeiten unabhängig von zentralen Heizsystemen und erlauben eine direkte Steuerung der Wärmequelle vor Ort – also im Raum selbst. Zu den gängigsten Formen von Einzelheizungen zählen Öfen und elektrische Heizgeräte, die mit verschiedenen Energieträgern wie Gas, Öl, Holz oder Strom betrieben werden können.

Der größte Vorteil von Einzelheizungen liegt in ihrer Flexibilität und Unabhängigkeit. Nutzer können individuell entscheiden, welche Räume sie wie stark beheizen möchten, was zu einer effizienten Nutzung der Ressourcen und potenziellen Einsparungen bei den Heizkosten führen kann. Zudem sind die Anschaffungs- und Installationskosten im Vergleich zu zentralen Heizsystemen oftmals geringer und bei Ausfall der Heizquelle bleibt die Kälte auf einen Raum beschränkt, ohne das gesamte Gebäude zu beeinträchtigen.

Die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit von Einzelheizungen hängt maßgeblich vom verwendeten Energieträger ab. Während Holz als nachwachsender Rohstoff bei nachhaltiger Bewirtschaftung als umweltfreundlich gilt, können fossile Brennstoffe wie Gas und Öl durch ihre CO2-Emissionen die Umwelt belasten. Elektrische Heizgeräte wiederum sind nur so nachhaltig wie der Strom, mit dem sie betrieben werden.

Die Funktionsweise von Einzelheizungen ist relativ simpel: Brennstoff wird verbrannt oder elektrische Energie wird in Wärme umgewandelt, um den jeweiligen Raum zu erwärmen. Moderne Geräte können dabei sehr effizient sein und bieten oft zusätzliche Funktionen wie programmierbare Thermostate zur Optimierung des Energieverbrauchs.

Einzelheizungen finden ihren Einsatz in einer Vielzahl von Immobilientypen, von Einfamilienhäusern über Wohnungen bis hin zu Ferienhäusern und Gartenlauben. Besonders in älteren Gebäuden, die über kein zentrales Heizsystem verfügen, oder in Räumen, die nur gelegentlich genutzt werden, erweisen sie sich als praktische Lösung.

Die Technik der Einzelheizungen wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Formen genutzt, wobei moderne Geräte in puncto Effizienz, Bedienkomfort und Umweltverträglichkeit kontinuierlich verbessert wurden.

5.2.1.2 Sammelheizung

Sammelheizungen, auch Zentralheizungen genannt, zeichnen sich durch eine zentrale Wärmeerzeugung aus, von der aus die Wärme über ein System von Rohrleitungen und Heizkörpern oder Fußbodenheizungen in die verschiedenen Räume eines Gebäudes oder mehrerer Gebäudeeinheiten verteilt wird. Diese Art der Heizung ermöglicht eine effiziente und einheitliche Wärmeversorgung für ganze Wohnblöcke, Mehrfamilienhäuser oder Gewerbeimmobilien und bietet eine komfortable Lösung zur Raumtemperaturregelung.

Ein besonderer Vorteil von Sammelheizungen liegt in ihrer Effizienz und der Möglichkeit, verschiedene Energieträger einzusetzen. Sie können mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Heizöl betrieben werden, aber auch nachhaltige Optionen wie Biomasse, Fernwärme oder in Kombination mit Wärmepumpen und Solarenergie sind möglich. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien oder die Integration moderner, effizienter Technologien kann eine Sammelheizung sehr umweltfreundlich gestaltet werden. Zudem erlaubt die zentrale Steuerung eine optimierte Energieverwendung und kann somit zur Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs und der Betriebskosten beitragen.

Die Funktionsweise einer Sammelheizung basiert darauf, dass in einem zentralen Heizkessel oder einer Heizzentrale Wärme erzeugt wird. Diese Wärme wird dann in Form von heißem Wasser oder Dampf durch ein Netzwerk isolierter Rohre in die zu beheizenden Räume transportiert. Dort geben Heizkörper oder in den Bauteilen verlegte Rohrleitungen die Wärme an die Raumluft ab. Moderne Regelsysteme ermöglichen eine präzise Anpassung der Wärmezufuhr an den tatsächlichen Bedarf, was den Wirkungsgrad weiter erhöht. Hier sind besonders die Ausführungen zur Heizungsoptimierung (siehe Kap. 5.2.5) und zum hydraulischen Abgleich (siehe Kap. 5.2.5.1 sowie 3.4.2) zu beachten.

Sammelheizungen werden ebenfalls seit über 100 Jahren verbaut und haben sich im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt. Insbesondere in dicht bebauten städtischen Gebieten oder bei Neubauten, die hohe Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erfüllen müssen, bieten Sammelheizungen eine attraktive Heizlösung.

5.2.1.3 Fernheizungen

Fernheizung, auch als Fernwärme bekannt, ist eine effiziente und umweltfreundliche Methode zur Wärmeversorgung von Gebäuden. Sie basiert auf der Verteilung von Wärmeenergie über ein Netz isolierter Rohre, die heißes Wasser o...

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