Die Energiebilanz eines Gebäudes drückt das Verhältnis zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch aus. Im Regelfall sollte die Bilanz ausgeglichen sein. Energieaufnahme und Energieverbrauch halten sich dann die Waage.

Der Energieverbrauch von Wohngebäuden schwankt innerhalb der Jahreszeiten deutlich. Der Energieverbrauch für eine Heizung liegt in den Sommermonaten nahezu bei Null (im Extremfall muss sogar technisch gekühlt werden). In den kalten Wintermonaten hingegen muss dem Gebäude sehr viel Energie zugeführt werden, um die Innenräume auf dem gewünschten Temperaturniveau halten zu können. Energiebilanzen werden deshalb im Regelfall über ein Kalenderjahr hinweg erstellt. Je nach Norm und Berechnungsmodell können in einer solchen Energiebilanz entweder ausschließlich thermische Aspekte berücksichtigt werden (Heizung, Warmwasser, Lüftung etc.) oder es erfolgt eine Bilanzierung einschließlich des Stromverbrauchs (z. B. Beleuchtung, Elektrogeräte, Umwälzpumpen usw.). Es ist zu erwarten, dass bisher mögliche vereinfachte Bilanzierungen ohne Stromverbrauch in den nächsten Jahren auslaufen.

In einer thermischen Energiebilanz von Wohngebäuden sind folgende Verluste und Gewinne zu berücksichtigen:

  • Transmissionswärmeverluste

    Energieverluste aufgrund von Wärmeströmen durch Außenwände, Fenster, Dächer und Böden.

  • Lüftungswärmeverluste

    Energieverluste beim Lüften von Räumen durch das Entweichen vorgewärmter Raumluft nach außen und Einströmen kalter, somit wieder zu erwärmender Außenluft.

  • Warmwasser

    Energiebedarf für die Erwärmung von Frischwasser zur Bereitstellung von Warmwasser in ausreichender Menge und mit ausreichenden Temperaturen.

  • Interne Wärmeverluste

    U.a. nicht nutzbare Abwärme von Kessel- oder Brennereinrichtungen, Energieverluste in Leitungen und Rohren und anderes mehr.

  • Solare Wärmegewinne

    Erwärmung von Innenräumen aufgrund solarer Einstrahlung durch transparente Bauteile (Fenster, Glastüren, Wintergärten, Dachflächenfenster etc.). Erwärmung von Außenbauteilen infolge Absorption von Sonneneinstrahlung (wird in den aktuell geltenden Rechenregeln nicht berücksichtigt).

  • Interne Wärmegewinne

    Erwärmung von Innenräumen infolge elektrischer Geräte und Einrichtungen (z. B. Kühlschrank, Beleuchtung, sonstige Elektrogeräte). Auch der Mensch ist in Abhängigkeit zur aktuellen Tätigkeit eine Wärmequelle.

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