Konzept für integrierte Berichterstattung soll im Dezember vorliegen
Als Folge des wachsenden Informationsbedürfnisses unterschiedlicher Interessengruppen gewinnen derzeit in der Unternehmenspublizität zwei neue Berichterstattungskonzepte stark an Bedeutung, welche sowohl auf quantitative als auch auf qualitative Aspekte des betrieblichen Handelns eingehen. Während die Nachhaltigkeitsberichterstattung, etwa nach dem im Mai 2013 in vierte Generation veröffentlichten Leitfaden der Global Reporting Initiative (GRI), ausgewogen auf ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Faktoren der unternehmerischen Tätigkeit eingeht, strebt das sogenannte Integrated Reporting die Verknüpfung der Finanz- mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung an.
Prinzipienbasierter Ansatz
Als Orientierungsrahmen hat das federführende International Integrated Reporting Council (IIRC) im April 2013 einen kommentierbaren Entwurf eines Rahmenkonzepts für das Integrated Reporting verabschiedet. Charakteristisches Element des Entwurfs ist dessen prinzipienbasierter Ansatz. Folglich enthält er keine detaillierte Auflistung konkreter Berichterstattungselemente. Im Dezember 2013 soll das erste allgemeingültige Rahmenkonzept für die integrierte Berichterstattung veröffentlicht werden und damit den Unternehmen einen einheitlichen Rahmen für die Erstellung eines integrierten Berichts vorgeben.
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie integrierte Berichterstattung gehen durch die simultane Offenlegung finanzieller und nichtfinanzieller Angaben auf das zunehmende Informationsbedürfnis der Adressaten insbesondere hinsichtlich des ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstseins eines Unternehmens ein. Folglich könnten beide Berichterstattungskonzepte einen grundlegenden Wandel der gegenwärtig überwiegend auf den Ausweis quantitativer Angaben ausgerichteten externen Rechnungslegung hervorrufen. Die Intensität dieses Wandels divergiert indes dahingehend, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung neben der Finanzberichterstattung den Standpunkt einer weiteren zentralen Säule der externen Rechnungslegung einzunehmen versucht und demgegenüber die integrierte Berichterstattung die vollständige Zusammenführung dieser beiden Berichterstattungskonzepte beabsichtigt.
Im Gegensatz zur Nachhaltigkeitsberichterstattung könnte das Integrated Reporting folglich eine fundamentalere Veränderung der Unternehmensberichterstattung bewirken. Dabei ist auch zu beachten, dass die Wirkung weit über die bloße Berichterstattung hinaus reicht. Schließlich soll auch intern mit diesen integrierten Größen gesteuert werden, was auch Anpassungen etwa des Ziel- und Controllingsystems notwendig werden lässt. Hierbei muss das Management sich eine Vorstellung über die Umwelt und die Wirkungsweisen verschaffen. Nur so kann zielorientiert gesteuert werden. Allerdings besteht bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung bzw. integrierten Berichterstattung das Problem, dass auch der Adressat sich eine Vorstellung von den Wirkungsweisen macht und entsprechend auch diese Vorstellung in den Kommunikationsprozess einzubinden ist.
Gefahr: Zu großer Einfluss für Lobbygruppen
Eine große Gefahr besteht darin, dass durch das bewusste oder unbewusste Ausnutzen der Problematik der mangelnden Überprüfbarkeit vieler Annahmen über Wirkungszusammenhänge die Nachhaltigkeitsdebatte überlagert wird von Lobbygruppen, welche die Berichterstattung und damit auch die Entscheidungen der Adressaten in bestimmte Richtungen lenken. Zudem wird die Nachhaltigkeitsdebatte überlagert von gesellschaftlichen Strömungen, deren Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit letztlich nur über das Modell der sich selbst erfüllenden Annahmen zu verstehen ist. Bei sich ändernden Wertvorstellungen ist letztlich die Grenze der Möglichkeiten der anzustrebenden Nachhaltigkeit erreicht, da selbst bei gutem Willen das Management nicht gesellschaftliche Trends komplett in die Betrachtung integrieren kann.
Zusammenfassend stellt das Integrated Reporting einen guten Weg dar, die Jahresabschlüsse und Lageberichte aussagefähiger zu gestalten. Auch zahlreiche Pilotunternehmen gerade aus Deutschland zeigen die Relevanz dieser Fortentwicklung. Umso problematischer erscheint jedoch die konkrete Ausgestaltung zu sein. Zudem muss angesichts des in der EU eigentlich angestrebten Bürokratieabbaus die Frage geklärt werden, in wie weit die Unternehmenspublizität zukünftig größen-, rechtsform- und finanzierungsabhängig aufgefächert erfolgt soll.
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