Grundsätzlich lassen sich die Implikationen derartiger Umwertungen und Simulationen mit entsprechenden Systemen der Standardsoftware auf einfache und zeitsparende Art ermitteln. In jedem Fall sollten die Ergebnisse jedoch zusätzlich auf die betriebliche Plausibilität hin überprüft werden. Im Folgenden werden nochmals die wichtigsten Auswirkungen der angenommenen Änderungen auf die Plankalkulation dargestellt.

4.1 Auswirkungen der Umwertung

Bei einem Vergleich der ursprünglichen Plankalkulation (Abb. 6) und der Plankalkulation nach der Umwertung (Abb. 9) kann man erkennen, dass sich sowohl die proportionalen als auch die fixen Herstellkosten ändern. Darüber hinaus ist festzustellen, dass sich die um 10 % höheren Personalkosten unterschiedlich stark auf die einzelnen Produkte auswirken. Während die gesamten Herstellkosten von Produkt 1 nur um 1,86 % steigen, erhöhen sich jene von Produkt 4 um 5,16 %. Dies ist darauf zurückzuführen, dass für die Fertigung von P 4 in stärkerem Ausmaß, vergleichsweise zu den anderen Produkten, die relativ personalintensivere Fertigungsstelle D in Anspruch genommen wird. Die Rentabilität zwischen den einzelnen Produkten kann sich somit durch derartige Lohn- und Gehaltserhöhungen verschieben.

4.2 Auswirkungen der Simulation

Bei einem Vergleich der ursprünglichen Plankalkulation (Abb. 6) und der Plankalkulation nach der Simulation (Abb. 11) fallen folgende Punkte auf:

  • Da sich durch die Simulation die Planbezugsgrößenmengen der primären und der sekundären Kostenstellen in der Kostenplanung dementsprechend änderten (lediglich die auf der Kostenstelle A – Energiestelle – eingerichtete Bezugsgröße VE, Verrechnungseinheiten, für die dort geplanten Fixkosten und deren Verteilung blieb von der Simulation unberührt), wurden die proportionalen Plankostensätze aller vier Kostenstellen durch die angenommenen Beschäftigungsänderungen nicht beeinflusst.[1]
  • Die fixen Plankostensätze der Fertigungskostenstellen wurden hingegen durch die angenommenen Beschäftigungsänderungen deutlich beeinflusst. Die höhere Produktionsmenge (880 statt ursprünglich 400) von Produkt 1, das ausschließlich in Kostenstelle C hergestellt wird, führt dort durch eine höhere Beschäftigung zu einer Fixkostendegression und folglich zu niedrigeren fixen Plankostensätzen. In der Kostenstelle D ist genau der entgegengesetzte Effekt festzustellen. Die niedrigere Produktionsmenge (360 statt ursprünglich 400) von Produkt 2, das ausschließlich in Kostenstelle D hergestellt wird, führt dort durch eine niedrigere Beschäftigung zu einer Fixkostenprogression und folglich zu höheren fixen Plankostensätzen.
  • Die Veränderungen der Herstellkosten der Plankalkulation sind somit ausschließlich auf Änderungen der fixen Anteile zurückzuführen, d.h., die proportionalen Herstellkosten bleiben vollkommen unverändert.
  • Produkte, die ausschließlich in Fertigung 1 gefertigt werden, haben nun niedrigere Herstellkosten, Produkte, die ausschließlich in Fertigung 2 hergestellt werden, haben nun höhere Herstellkosten.
[1] Vgl. Tabelle 11 in Vikas, 2003a.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Finance Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge