Konkrete Ziele vs. vage Appelle

Der erste Schritt zur systematischen unternehmensweiten Suche nach Optimierungspotenzialen ist die Initialisierung eines übergreifenden Programms mit einem eindeutigen finanziellen Programmziel. Grundsätzliche Anweisungen an die Mitarbeiter, die den allgemein bestehenden Kostendruck und die Kostensensibilität betonen, sind zwar gut und richtig, um das Kostenbewusstsein der Mitarbeiter zu fördern, können jedoch selten signifikante Kostensenkungen herbeiführen. Sie führen zu keinen nachhaltigen Änderungen der Kostenstruktur, sondern bringen zumeist nur kurzfristige Reduktionen (insb. bei Fremdleistungen) und schlagen häufig nur mit einem geringen Effekt zu Buche.

Ziele klar definieren und kommunizieren

Um eine Kostensenkung im gewünschten Ausmaß sicherzustellen, ist die Formulierung einer klaren und ambitionierten Zielgröße (z. B. Gesamtkosten oder Kosten pro produzierte Einheit) die Basis. Dieses Ziel gilt es im nächsten Schritt – je nach Steuerungslogik des Unternehmens – auf die einzelnen Bereiche, Einheiten oder Landesgesellschaften herunterzubrechen, um das Gesamtziel auf die einzelnen steuerbaren Einheiten zu verteilen und für alle Einheiten den erwarteten Wertbeitrag festzulegen. Zusätzlich können auch noch Nebenbedingungen zur Zielerreichung definiert werden (Kostenziele für bestimmte Bereiche oder Kostenarten, z. B. Instandhaltung), um die angestrebte Kostensenkung in eine nachhaltige Richtung (dauerhafte Optimierung der Instandhaltungskosten anstelle von kurzfristiger Reduktion der Marketingaufwendungen) zu lenken. Die Motivationsstärke, die ein klar definiertes und intensiv kommuniziertes finanzielles Ziel in der Organisation entfalten kann, wird häufig ignoriert oder zumindest unterschätzt.

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