Zusammenfassung

Die Anschaffung neuer Wirtschaftsgüter bindet hohe Kapitalbeträge. Ob sich eine Investition lohnt oder nicht, kann man häufig auf den ersten Blick nicht erkennen.

Deshalb empfiehlt es sich, Investitionsvorhaben sorgfältig unter Einsatz geeigneter Rechenverfahren mithilfe von Excel zu analysieren. Diese Rechenmodelle unterstützen Sie bei der Entscheidungsfindung für oder gegen die Anschaffung eines Wirtschaftsguts.

Zwar können diese Modelle allein nicht ausschlaggebend für die Entscheidung im Hinblick auf die Anschaffung sein, sie helfen jedoch, das Für und Wider komplexer Maßnahmen abzuwägen.

Anhand der Muster- und Beispieltabellen können Sie die Arbeitsschritte nachvollziehen.

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1 Verfahren der Investitionsrechnung

Eine Investitionsrechnung ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe die Vorteilhaftigkeit einer Investitionsmaßnahme überprüft werden soll. Dabei werden in Theorie und Praxis unterschiedliche Methoden im Hinblick auf die Rechenmöglichkeiten unterschieden. In erster Linie wird zwischen

  • statischen und
  • dynamischen Verfahren

differenziert.

2 Statische Modelle

Bei den statischen Modellen handelt es sich um einfache Vergleichsverfahren, die zeitliche Unterschiede bei Einnahmen und Ausgaben entweder gar nicht oder nicht exakt berücksichtigen. Die Betrachtungen gehen nur über eine Periode.

Dabei wird unterstellt, dass dieser Zeitraum für die gesamte Investitionsdauer repräsentativ ist. Außerdem werden lediglich durchschnittliche Investitionskosten und –erträge pro Periode in der Rechnung berücksichtigt. Das trifft auch auf die Anschaffungsausgaben zu.

2.1 Rechenmodelle im Überblick

Bei den statischen Verfahren differenziert man wie folgt:

  • Kostenvergleichsrechnung: Die Kostenvergleichsrechnung empfiehlt, von 2 oder mehr sich ausschließenden alternativen Investitionsprojekten das Projekt mit den geringsten Kosten zu wählen. Sie ist ein simples Verfahren, um die Vorteilhaftigkeit von Investitionsmaßnahmen zu beurteilen.
  • Gewinnvergleichsrechnung: Bei der Gewinnvergleichsrechnung wird der Saldo aus durchschnittlichen Kosten und Erlösen gebildet und als Entscheidungskriterium herangezogen.
  • Rentabilitätsrechnung: Da Kosten- und Gewinnvergleichsrechnung keine Differenzinvestitionen berücksichtigen, ist es in der Praxis häufig zweckmäßig, die Rechnungen durch eine Rentabilitätsrechnung zu ergänzen. Insbesondere, wenn der Gewinn der Handlungsalternativen mit unterschiedlichem Kapitaleinsatz erwirtschaftet wird, ist eine Rentabilitätsrechnung unerlässlich. Die Rentabilität errechnet sich dabei aus der durchschnittlichen Kostenersparnis und dem Kapitaleinsatz. Die Formel lautet:
  • Rentabilität = Durchschnittlicher Gewinn – durchschnittliche Kostenersparnis pro Periode × 100 / durchschnittlicher Kapitaleinsatz
  • Amortisationsrechnung: Im Rahmen der Amortisationsrechnung wird die Zeitdauer ermittelt, die verstreicht, bis die Anschaffungsausgabe durch die Einnahmeüberschüsse erwirtschaftet wird. Die Amortisationsrechnung kann sowohl für statische als auch dynamische Verfahren durchgeführt werden.

Die statischen Verfahren bauen teilweise aufeinander auf. In der Praxis werden die Verfahren häufig miteinander kombiniert.

2.2 Kostenvergleichsrechnung

Eine Kostenvergleichsrechnung empfiehlt, von 2 oder mehr sich ausschließenden alternativen Investitionsprojekten das Projekt mit den geringsten Kosten zu wählen. Das heißt, die Vorteilhaftigkeit von Investitionen wird durch die Gegenüberstellung der relevanten Kosten der einzelnen möglichen Maßnahmen beurteilt. Dabei empfiehlt es sich, nur Investitionen der gleichen Art gegenüberzustellen, z. B. Autos verschiedener Marken oder Maschinentypen unterschiedlicher Hersteller usw.

Beispiel: Anschaffung einer Immobilie

Da die Kostenvergleichsrechnung die Erlössituation nicht berücksichtigt, arbeiten wir nachfolgend mit einem Beispiel, das die Erträge von Unternehmen nicht beeinflusst: Analysiert wird die Anschaffung einer Immobilie, die als Büroraum genutzt werden soll. Dabei stehen unterschiedliche Wohnungen als Alternativinvestition zur Verfügung, die den Bedürfnissen des Investors gerecht werden. Folgende, in der Praxis des Immobilienkaufs wichtige Kriterien werden im Rahmen der Kostenvergleichsrechnung nicht berücksichtigt:

  • Lage
  • Alter (bei älteren Objekten sind unter Umständen früher Renovierungsmaßnahmen erforderlich).

Die Tabelle Kostenvergleichsrechnung ermöglicht den Vergleich von bis zu 4 Investitionsobjekten. Bei Bedarf kann die Tabelle jederzeit erweitert werden.

Die Eingaben

Insgesamt sind folgende Angaben erforderlich:

  • Bezeichnung des Objekts
  • Quadratmeterangabe
  • Kosten
 
Hinweis

Leistungseinheiten

Die Quadratmeterangabe kann bei anderen Investitionsobjekten durch die Leistungseinheit des Objekts, z. B. in Form von Produktionseinheiten oder Kilometerangaben, ersetzt werden.

Im Zusammenhang mit der Anschaffung fallen folgende Kosten an:

  • Objektkosten
  • Notar und Gerichtskosten
  • Grunderwerbsteuer
  • Renovierungskosten
  • Sonstiges

Als laufende Jahreskosten müssen folgende Positionen eingetragen werden:

  • Heizung
  • Strom
  • Wasser
  • Hausmeister
  • Umlagen
  • Grundsteuer
  • Versicherung
  • Zinsen
  • Sonstiges
 
Hinweis

Abschreibungen

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