Wie Siemens Healthineers den Erfolg der Digitalisierung misst

Über die digitale Transformation des Finanzbereichs bei Siemens Healthineers berichten Stephan Pierer von Esch und Florian Ponnath. Sie erläutern die  organisatorischen Voraussetzungen und stellen klar, dass erfolgreiche Digitalisierung messbar ist. Ein Baustein dazu ist die KPI menu card.

Perspektiven der Digitalisierung

Gleich zu Beginn des Vortrags "Die digitale Transformation im Finanzbereich eines Technologie-Riesens" macht Stephan Pierer von Esch, Head of Finance der Siemens Healthcare GmbH, klar: "Digitalisierung ist bei uns einer der Eckpfeiler in der Unternehmensstrategie." Dabei wird deutlich, dass Digitalisierung dabei aus zwei Perspektiven zu betrachten und umzusetzen ist: 

  • Zum einen gilt es aus der Kundenperspektive die Digitalisierung als eine Möglichkeit für neue Geschäftsmodelle zu nutzen.
  • Zum anderen kann die Digitalisierung aus interner Sicht "als Hilfsmittel, um Entscheidungen besser treffen zu können" angewendet werden.

Wie beide Perspektiven im Finanzbereich der Siemens Healthineers in Einklang gebracht und umgesetzt wurden, berichten Stephan Pierer von Esch (Head of Finance Digital Health) und Florian Ponnath (Head of Performance Controlling Computed Tomography).

Was bedeutet "impact" der Digitalisierung?

Um die "Wirkmächtigkeit" sowie den "impact" des Finanzbereichs bei Siemens Healthineers zu verdeutlichen, wird das Bild der "Spinne im Netz", welche die Fäden der Digitalisierung bereichsübergreifend zusammenführt, skizziert. Dazu wurden vier Stakeholder definiert:

  • Lieferanten: Ende-zu-Ende Prozessausrichtung und automatisierte Prozesse
  • Mitarbeiter: Verbesserung der Aufgabenschwerpunkte mit Fokus auf Analysetasks
  • Kunden: Schnelle Reaktionszeiten und Prozessoptimierungen
  • Investoren: Effiziente Ausrichtung der Siemens Healthineers

Wie die Digitalisierung die Finanzwelt verändert, zeigt Stefan Pierer von Esch anhand von zwei Beispielen:

  • Bei Siemens Healthineers wird Digitalisierung zum einen genutzt, um durch Automatisierung Effizienzen zu heben und somit Kosten zu sparen.
  • Zum anderen ermöglicht die Digitalisierung im Finanzbereich fundierte und datengestützte Entscheidungsgrundlagen und -empfehlungen effizient zu erarbeiten, da die vorhandenen Daten strukturiert genutzt und ausgewertet werden können.

"So wird die Rolle des CFOs als Business Partners zukünftig noch besser ausgefüllt", fasst er zusammen. 

Zusammenspiel von Process Mining und Automatisierung

Die Technologie des Process Minings ist für Siemens Healthineers ein wichtiger Bestandteil der Transformation, um große Datenmengen auszuwerten und einen Prozess systemisch zu analysieren. Process Mining ermöglicht es tiefer in die Prozessebenen einzutauchen und dadurch tieferliegende Aktivitäten und Zusammenhänge nachzuvollziehen. Durch die neu gewonnenen Einblicke ist es Siemens Healthineers gelungen Automatisierungspotenziale schneller zu identifizieren und bereits heute über 30.000 Arbeitsstunden zu automatisieren.

Organisatorische Voraussetzungen für eine erfolgreiche digitale Transformation

Für eine erfolgreiche digitale Transformation bedarf es spezifischer organisatorischer Rahmenbedingungen, die das Rückgrat der Gesamtinitiative bilden. Dabei sind für die Siemens Healthineers zwei Stoßrichtungen entscheidend:

  • Auf der einen Seite steht "commitment und empowerment" durch das Top-Management. Hierzu muss das Top Management entsprechende Ressourcen und Kapital zur Verfügung zu stellen. Ebenso essenziell ist es, dass die Überzeugung und das Interesse des Top-Managements an der digitalen Transformation deutlich werden. Abschließend unterstreicht auch Herr Ponnath, dass die Einbindung der Digitalisierung in die Strategie des Unternehmens eine besondere Relevanz für den Erfolg der digitalen Transformation hat.
  • Auf der anderen Seite steht der "bottom-up"-Ansatz, der dem Kerngedanken "reach and engage" folgt. Hier hat die Siemens Healthineers "knowledge sharing" als wichtigen Bestandsteil identifiziert und konsequent gestärkt. Eine entscheidende Teilkomponente liegt im "Ambassador concept", bei welchem entsprechende Mitarbeiter-Tandems gebildet werden, die sich fortlaufend auf dem neusten Stand halten. Zudem sieht die Siemens Healthineers ihre "community days", an denen Mitarbeiter (sofern möglich) physisch zusammengebracht werden, als entscheidenden Bestandteil für die digitale Transformation.

Erfolg der Digitalisierung mit der KPI menu card messen

Eine Frage, die im Zusammenhang mit digitalen Transformationen häufig gestellt wird, lautet: Ist der Digitalisierungserfolg messbar? Diese Frage beantwortet Herr Ponnath für die Siemens Healthineers mit einem klaren "ja". Hierzu wird empfohlen auf individuell zugeschnittene KPIs zurückzugreifen. Bei Siemens Healthineers basiert die Messbarkeit auf der hauseigenen „KPI menu card“, einem Dashboard auf dem sich KPIs wie z.B. Produktivität und „digital maturity“ wiederfinden.

Entscheidend ist hier die richtige Definition der KPIs sowie die Berücksichtigung des Zusammenspiels zwischen "leading and lagging KPIs". Zudem wird bei Siemens Healthineers großen Wert darauf gelegt die Nutzung digitaler Lösungen nachzuverfolgen, um somit den langfristigen Erfolg der Lösung zu messen sowie Erfolge prominent zu vermarkten, um die Belegschaft als Schlüsselkomponente nachhaltig für die digitale Transformation zu gewinnen.

Fazit: Digitale Transformation als konzernweite Strategie

Für eine erfolgreiche digitale Transformationen ist eine ganzheitliche Betrachtung sowie nachhaltige Verankerung in der Unternehmensstrategie entscheidend. Die Ziele der digitalen Transformation gehen dabei weit über die reine Kostenreduktion hinaus und bietet für vielfältige Chancen für den Gesamtgeschäftserfolg.

Schlagworte zum Thema:  Finance Excellence, Digitalisierung, Kennzahl