Bereits zum 18. Mal fand am 8. Dezember 2016 die Planungsfachkonferenz, moderiert von Michael Kappes (Bild) und Jörg Leyk, statt. Die größte deutschsprachige Plattform rund um die Themen Planung, Budgetierung und Forecasting zeigte unter dem Motto "Die Trends von morgen heute diskutieren – Next Practice bei Planung & Forecasting" aktuelle und gelungene Beispiele von Unternehmen, die ihre Planung neugestaltet haben. Über die einzelnen Vorträge berichten wir in einer neuen Serie. Dabei kristallisierten sich einige übergreifende Entwicklungen heraus:
Zielorientierung und Top-down-Ausrichtung sorgen für kurze und effektive Planungsprozesse
Hr. Dr. Bley (Robert Bosch GmbH) und Hr. Dr. Lorenz (Covestro Deutschland AG) demonstrierten eindrucksvoll, wie durch die Kombination von Top-down-Zielvorgaben und die Fokussierung der Diskussionen auf die Maßnahmen bzw. kritische Effekte die Planung – auch in Konzernen – erst im Herbst (statt bereits im Sommer) starten kann. Die Fokussierung auf die Maßnahmen sorgt dabei für inhaltliche Diskussionen, wobei auch Contingency- und Szenario-Überlegungen eine wichtige Rolle spielen. Neben den konzeptionellen Fragestellungen liegt die wesentliche Herausforderung für eine solche Best-Practice-Planung in einem für die Akzeptanz und Umsetzung erforderlichen Kulturwandel bei allen Beteiligten.
Treibermodelle bilden die Basis für eine geschäftsorientierte Steuerung und mehrdimensionale Planung in Szenarien
Der Vortrag von Hr. Leopold (badenova AG & Co. KG) zeigte sehr gut, wie spezifische Treibermodelle Planung und Reporting verbessern. Voraussetzung dafür ist eine Verbindung operativer Kenngrößen mit den Top-Ergebnisgrößen. Auf diese Weise konnte die neue Organisation in der Steuerung abgebildet werden und eine treiberbasierte top-down Planung etabliert werden. Auch die Swiss Re stützt die Planung in den verschiedenen Konzerneinheiten auf Treiber, wie im Vortrag von Hr. Schaer deutlich wurde. Dies ermöglicht neben einer effizienten Planung auch umfassende Simulationen bis hin zur Generierung konzernweiter Szenarien. Hr. Borkenhagen und Hr. Brosig (Horváth & Partner GmbH) zeigten, welche Arten treiberbasierte Planung bisher in der Praxis zu finden sind und diskutierten mit den Konferenzteilnehmer Bedeutung und Entwicklung von Treibermodellen für die Planung und Steuerung.
Moderne IT-Unterstützung ermöglicht den Aufbau von Planungsplattformen
Verschiedene Vorträge thematisierten auch die Unterstützung des Planungsprozesses durch professionelle IT-Tools. So referierte Hr. Wahl (SAF-HOLLAND GmbH) über die Einführung von SAP BPC als Planungsplattform und die damit einhergehenden Möglichkeiten bei der Integration von Teilplänen sowie den Aufbau zusätzlicher funktionaler Planungen. Auch die Swiss Re konnte auf Basis eines einheitlichen Datenmodells und mit IT-Unterstützung eine konzernweite Planungsplattform aufbauen, die sowohl die Planungsaktivitäten der verschiedenen Business Units als auch die Konzernplanung abbildet. Im Vortrag von Hr. Gass (ENTEGA AG) zusammen mit Hr. Johenneken (Braincourt GmbH) und Hr. Dr. Emler (Horváth & Partner GmbH) wurde darüber hinaus auf einzelne Automatisierungspotenziale durch moderne IT-Unterstützung eingegangen sowie im Rahmen einer kurzen Live-Demo die Umsetzung eines „Szenarioplaners“ veranschaulicht.
Die Konferenz war wieder geprägt durch einen offenen Austausch zwischen Referenten und Konferenzteilnehmern, wobei auch Schwierigkeiten und Herausforderungen im Rahmen der jeweiligen Veränderungen thematisiert wurden. Durch einen regen Austausch mit anderen Besuchern konnten viele Teilnehmer über die Vorträge hinaus noch weitere Anregungen für mögliche Veränderungen der eigenen Planung mitnehmen. Damit bot die Planungsfachkonferenz erneut einen kompakten Überblick aus der Praxis über aktuelle Entwicklungen im Rahmen von Planung und Budgetierung sowie die Chance von den Erfahrungen anderer Unternehmen zu profitieren.