Neues Planungstool erfordert Abschied von Status Quo

Der Finanzbereich von Versicherungsunternehmen steht zunehmend unter Digitalisierungsdruck von Kunden, internen Bereichen sowie regulatorischen Vorgaben. Als Reaktion darauf hat der AXA-Konzern ein integriertes, cloud-basiertes Planungstool ausgewählt und eingeführt. Für den Erfolg musste zunächst Abschied vom Status Quo bei Strukturen und Prozessen genommen werden.

Motivation und Druck von drei Seiten

Im Jahr 2017 startete AXA ein umfangreiches Planungsprojekt, bei dem Anaplan als zentrales und integriertes Planungstool eingeführt wurde. Als Motivation und Auslöser nannte Thorsten Becker, Leiter Corporate Controlling & Development bei AXA Deutschland, insbesondere die Digitalisierung. Hier gab es Forderungen von Kundenseite, aber auch intern. Darüber hinaus steigen die Anforderungen von Seiten der Regulatorik, denen Versicherer gerecht werden müssen.

Aufgrund von großen Systembrüchen bei der Datenübergabe wurde bei der vorherigen Lösung ein Großteil des Aufwands darauf verwendet, Daten und Modelle zu harmonisieren. Dadurch blieb zu wenig Zeit, um Zielwerte zu planen sowie Kennzahlen zu analysieren und zu reporten. Das Ziel des Projektes war es also eine Lösung zu implementieren, die diesen Anforderungen gerecht wird.

Aus ANAPLAN@AXA wird AXAPLAN

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, schneller bei der Datenbereitstellung zu sein und entscheidungsrelevante Daten in höherer Granularität liefern zu können, entschied sich AXA für die Umsetzung einer integrierten und cloud-basierten Planungslösung mit Anaplan. Mit dem neuen Tool sollte mehr Zeit für die eigentliche Analyse der Daten bleiben, sodass schneller auf sich ändernde Marktaktivitäten reagiert werden kann.

Integrierte Planung als ein Eckpfeiler der Unternehmenssteuerung

Bei der Transformation der Finanzfunktion innerhalb des AXA Konzerns stehen drei Elemente im Fokus der Unternehmenssteuerung:

  1. Predictive Forecasting (Einsatz von Machine Learning und Szenario Modellierung),
  2. eine Self-Service-BI-Lösung für das Reporting und
  3. die beschriebene integrierte Planungslösung.

Bei der Umsetzung der integrierten Planungslösung standen die 3 Faktoren im Vordergrund:

  1. Make it simpler! – Eine einfachere Planungslösung durch Integration. Diese umfasst die Reduktion von Schnittstellen und den Aufbau von neuen Modellen, um die von Anaplan gebotenen Möglichkeiten vollständig auszunutzen.
  2. Make it faster! – Die Möglichkeit auf sich ändernde Marktsituationen schneller reagieren zu können und den Usern ein anwenderfreundliches Tool zur Seite zu stellen.
  3. Make it reliable! – Ein Single Point of Truth, der dank Integration zeitaufwändige Abstimmungen über die „richtige“ Zahl hinfällig werden lässt.

Inhaltlich sind in Anaplan sowohl verschiedene Prozesse innerhalb der Finanzplanung, Vertrieb und Operations, also auch Großprojekte im sog. Overview Model als Single Point of Truth miteinander verzahnt.

Abschied vom Status Quo als Erfolgsfaktor

Als Schlüsselfaktoren für den Erfolg des Projekts stellte Thorsten Becker den Ansatz, ein solches Projekt als Chance zu sehen, bestehende Prozesse und Lösungen neu zu definieren und nicht schlichtweg den Status Quo in ein neues Tool zu überführen. Diese Sichtweise sei dem Team von AXA zu Projektbeginn schwergefallen. Der letztlich gelungene Perspektivwechsel sei jedoch ausschlaggebend gewesen, um die technischen Möglichkeiten von Anaplan ausschöpfen zu können und die diversen Potenziale zur Effizienzsteigerung optimal zu heben.


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Schlagworte zum Thema:  Planung, Analytics, Business Intelligence